Salzburger Pflegetage im Europark, was ist geblieben vom Applaudieren auf den Balkonen ??
Können Sie sich noch erinnern, als Tausende Menschen sich auf die Balkone stellten und applaudierten, als man vielerorts auf der ganzen Welt das Pflegepersonal als Helden feierte? JA, das war COVID und genau zu diesem Zeitpunkt fiel es wie Schuppen von den Augen, was diese Menschen in der Pflege überhaupt leisten, was für einen systemrelevanten Job sie für die Gesellschaft vollbringen.
Anfangs, so schilderten viele in der Pflege Tätigen, war es eine Motivation, eine Anerkennung, die sich ausgezeichnet anfühlte, wenig später spürte man, wie verächtlich viele es meinten, denn sie dachten, mit ein wenig Applaus sei es getan und man könne so weiter machen wie bisher.
In vielen Bereichen, fast überall, zog der Frust ein und die Menschen in der Pflege waren desillusioniert und gnadenlos zurück auf den Boden der Tatsache gebracht worden.
Nichts wurde aus den vollmundigen Versprechungen der Politiker, nein einzelne trieben sogar ihr böses Spiel und diskriminierten die Menschen in der Pflege und neue Berufsbilder schaffend, dabei alte abschaffend brachte sehr viel Verunsicherung und einen zusätzlichen Frust.
Altgedientes Pflegepersonal fühlt sich seit der Einführung der neuen Studiengänge an den Rand gedrängt und erleben es täglich sehr viele, diese Studienabgänger sind fern ab vom realen Alltagsleben.
Nun fand schon zum zweiten Mal im Europark Einkaufszentrum die Salzburger Pflegewoche statt und ja tausende Menschen kamen und informierten sich.
Jedoch, ob der Stand zu einer wachsenden Toleranz, Akzeptanz zu neuen Pflegekräften führen wird, ist abzuwarten.
Einige Geschichten ließen aufhorchen, so die eines Paketboten, der am Stand, der Barmherzigen Brüder fragte, ob er auch mal intubieren, also einen Schlauch in einen Dummy in die Lunge einführen darf, was zur Tätigkeit im Krankenhaus gehört. Der Syrer, der als Flüchtling nach Österreich gekommen ist, machte in wenigen Handgriffen eine hochprofessionelle Intubation und erklärte dann, er wäre Mediziner in Syrien, in Österreich dürfe er dem Beruf nicht nachgehen und so sei er da Paketbote.
Das ist die Symptomatik in der Pflege in der Medizin, gerade unter den Flüchtlingen findet man eigentlich viel mit einer Qualifikation, die jedoch in Österreich oder Europa nicht anerkannt wird und so werden wertvolle Kräfte vom Job in der Pflege abgehalten und verprellt.
Aber auch der Wille zur Reanimation ist vielfach nicht mehr bei den Menschen zu beobachten und so versuchte man an einem anderen Stand die Menschen zu animieren, es am Dummy auszuprobieren und auszuüben. Dies nahmen etliche auch sich zu Herzen und probierten es einfach wieder.
So wird der Samstag vielen in Erinnerung bleiben und es kann gehofft werden, dass nicht nur auf einen Balkon gegangen und geklatscht wird.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
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