Quasi das gesamte Sortiment eines Supermarktkühlregals landet auf der Autobahn, 13 Tonnen.
Es war kurz nach 04.30 Uhr, als die Notrufe bei der Rettungsleitstelle und der Polizei aufliefen. Ein schwerer Lkw-Unfall wird gemeldet, der Lenker eingeklemmt, der Sattelzug läge quer über der Autobahn.
Stefan Huber 1. Kommandant und Einsatzleiter der Feuerwehr Bernau berichtet dies in einem exklusiven Gespräch mit AKTIVNEWS am Unfallort.
Schon auf der Anfahrt haben wir einzelne Feuerwehren und Einheiten auf vorbestimmte Positionen entlang der Entwässerung der Autobahn geschickt und so konnten wir tatsächlich dieses Mal ein Einfließen von verunreinigtem Wasser in den Chiemsee verhindern. In den letzten Jahren hatten wir immer wieder das Problem, dass Öl und Dieselkraftstoff über die Entwässerung in den Chiemsee flossen. Dieses Mal haben wir es verhindern können. Die Firma Zosseder Spezialist in Umweltgefahren, konnte dann das verunreinigte Wasser abpumpen.
Der Lkw lag tatsächlich quer über der Autobahn, auf der Gegenfahrbahn lag die Ladung des Lkw, weil dessen Kühleraufbau aufgeplatzt war und sich so ein Teil der Ladung in die andere Fahrtrichtung verteilen konnte.
Ersthelfer hatten den leicht verletzten Lkw-Lenker, einen 48-jährigen Griechen, aus seinem Führerhaus befreien können, noch bevor wir eingetroffen waren. Ein Ersthelfer hatte sich dabei selbst Schnittverletzungen an den Händen zugezogen.
Die Feuerwehr zusammen mit der Autobahnmeisterei bauten die Verkehrsabsicherung auf und banden die auslaufenden Flüssigkeiten das THW Rosenheim rückte mit einem Großaufgebot an, um den Lkw zu entladen, den seine Ladung 13 Tonnen Käse, Milchprodukte und vieles mehr, im Grunde nach das gesamte Sortiment eines Supermarkts Kühlregalen mussten händisch entladen werden. Eine erste Annahme der Polizei, dass das Entladen rund 3 Stunden dauern würde, stellte sich als Wunschdenken heraus, erst gegen frühen Nachmittag nach mehr als 7 Stunden war der Lkw entladen und die Bergung konnte durchgeführt werden. Der Ladungswert belief sich auf rund 300.000 €.
Traurigerweise müssen die noch original verpackten Lebensmittel komplett entsorgt werden, weil die Kühlkette der Wahre nicht aufrechterhalten werden konnte. So müssen insgesamt 13 Tonnen, von denen mindestens 9 Tonnen im Grunde noch verwendbar wären, entsorgt werden.
Wegen des schweren Unfalles war die Autobahn in beiden Fahrtrichtungen auf jeweils einen Fahrstreifen verlegt, was zu umfangreichen Staus und einem Zeitverlust von 30 Minuten führte.
Am Lkw entstand ebenfalls ein Totalschaden sowie erheblicher Schaden an der Leistschiene und der Fahrbahn der Autobahn . Der Gesamtschaden des Unfalles wird auf mindestens 450.000 € geschätzt.
Die Polizei musste etliche Autofahrer und Fahrerinnen ermahnen, weil sie ihr Handy nutzten, um den Unfall zu fotografieren, drei Lenker wurden angehalten und ein Bußgeld in der Höhe von 125 € erhoben sowie jene aus Deutschland erhalten einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei.
Zu einem weiteren Zwischenfall lahm es, als ein Sattelzug im Stau plötzlich einen Reifendefekt erlitt und sein Hinterreifen platzte der Lenker hatte das Glück, das dies bei langsamer Geschwindigkeit passierte, wegen des Staus wäre, das bei voller Fahrt passiert, hätte das Schwerfahrzeug durchaus einen verheerenden Unfall wiederum am Bernauer Berg verursachen können.
Die Autobahnpolizei Rosenheim hat die Ermittlungen zum Lkw-Unfall aufgenommen.
Neben der Autobahnmeisterei Rosenheim war auch die Autobahnmeisterei Siegsdorf im Einsatz, diese sicherten den Verkehr aus Salzburg kommend ab.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
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