Millionenschaden, 60.000 Liter Chemikalien ausgeflossen bei Großbrand in Salzburg
Es war 22.30 Uhr, als ein Brandmeldealarm (BMA) die Berufsfeuerwehr zum Einsatz in der Alpenstraße zum Unternehmen Mayer & Co alarmierte.
Das Unternehmen stellt unter anderem Beschläge für Fenster und Türen her und zählt zu einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region.
Schon bei unserem Eintreffen schlugen die Flammen 10 Meter hoch aus dem Bereich der Galvanisierung, und uns war klar, das ist etwas ganz Großes.
Insgesamt rückten fast 150 Einsatzkräfte an, um das Feuer zu bekämpfen.
Das Feuer griff rasend schnell auf das gesamte Dach des Unternehmens über und vernichtete so den Großteil der Halle.
Jedoch die größte Problematik waren die enormen Mengen an Chemikalien, Salpetersäure, Nitratsalze und vieles mehr, insgesamt 60.000 Liter, die allesamt ausflossen und in den Keller liefen. Das gesamte Unternehmen ist unterkellert und eine geschlossene Wanne, dort sammelte sich nun diese Unmenge an Chemikalien, aber auch das Löschwasser, welches sich mit den Chemikalien vermischte.
So war die Umweltgefährdung das eigentliche Problem für unseren Einsatz.
Erst gegen 10 Uhr vormittags konnte endgültig Brand ausgegeben werden und die restlichen Feuerwehrkräfte konnten zum großen Teil einrücken.
Inzwischen haben Spezialfirmen es übernommen, die Chemikalien aus dem Gebäude abzupumpen. Wegen der enormen Mengen müssen sie nach Wels in ein Spezialentsorgungsunternehmen transportiert werden, den Sigerwiesen der regionale Entsorgungsort, kann diese Mengen nicht her werden.
Gleichzeitig haben Brandermittler des Landeskriminalamtes begonnen, die Brandursache zu ermitteln. Anhand der Alarmierungsfolge der Brandmelder kann man davon ausgehen, dass das Feuer in der Galvanisierung entstanden ist. Wieso es sich so kurzfristig so enorm ausbreiten konnte, ist unter anderem auch Gegenstand der Ermittlungen, ebenso wie hoch die endgültige Schadenssumme sein wird.
Diese wird jedoch mehrere Millionen Euro betragen, da die Halle teilweise einsturzgefährdet ist.
Derzeit ruht der gesamte Betrieb, und es ist nicht klar, ob er wieder in dieser Form in Betrieb gehen wird.
Kritiker der vor Jahren heiß geführten Diskussion zum Ausbau des Unternehmens um mehrere Hundert Quadratmeter fühlen sich nun bestätigt in ihren Sorgen.
Denn das Unternehmen liegt in einem Quell- und Auengebiet direkt an der Salzach, Tafeln nur 30 Meter vom Betrieb entfernt weisen auf das Landschaftsschutzgebiet hin.
Damals wurden sehr hitzige Diskussionen geführt und gar mit völliger Abwanderung des Unternehmens gedroht, weil es sei alles nie so gefährlich wie behauptet.
Heute weiß man bisher nicht, wie dicht die Wanne, wie groß die Auswirkungen des Feuers und der Chemikalien auf dieses Labile-Feuchtgebiet hat und haben wird.
Jedoch ist man wiederum sehr stark bedacht, dass nicht zu viel darüber berichtet wird, so wurde schnell von seitens des Unternehmens privater Objektschutz beauftragt und dieser versuchte sogar Berichterstattung von der Straße aus zu beeinflussen.
So wird es wohl in den nächsten Wochen zu etlichen kritischen Fragen kommen, auch gerade an die regierenden Parteien, die sich für das Unternehmen so aufstellten und dem Umweltschutz den Arbeitsplätzen opferte.
Drei Feuerwehrkräfte der Berufsfeuerwehr verletzten sich beim Löschens taz durch die Chemikalien glücklicherweise nur leicht und so konnten alle drei schon heute wieder in den Dienst gehen, was uns sehr erleichtert, so der Einsatzleiter Ing. Reiter zu AKTIVNEWS.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
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