Immer wieder an derselben Örtlichkeit, heftiger Auffahrunfall fordert verletzte Beifahrerin
Ob nun der stationäre Blitzer der kommunalen Verkehrsüberwachung eine psychologische Mitschuld am Unfall trägt, ist nicht zu beurteilen, jedoch ist es eine Örtlichkeit, an der es immer wieder schwere Unfälle gibt.
Das kleine Deutsche Eck, die B21, eine Transitstrecke der besonderen Art. Jeden Tag fahren Tausende Fahrzeuge aus dem Salzburger Pinzgau und dem angrenzenden Tirol nach Salzburg und zurück. Auch der Schwerverkehr nimmt gerne diese Abkürzung, um den Stau auf der Brennerautobahn zu umfahren. Gerade heute, als wegen eines Pannen-Lkw auf Südtiroler Seite am Brenner die Autobahn gesperrt werden musste und so der gesamte Schwerverkehr vom Brenner zurück bis nach Innsbruck staute, ordnete die Tiroler Landesregierung eine außerordentliche Blockabfertigung des Schwerverkehres bei Kiefersfelden an und so wichen etliche Lkw aus, um den Stau zu umfahren. Auch wenn dies nicht zulässig ist und nur Ziel- und Quellenverkehr dort fahren darf.
Ein weiterer Umstand, dass diese stark befahrene Transitroute vom Schwerverkehr, aber auch dem Pkw-Verkehr überlastet ist und unzählig viele Autofahrer das einzige Stück zwischen Lofer und Bad Reichenhall nutzen wollen, um den Vordermann noch schnell zu überholen. In dem Bereich ist auf einer Länge von rund 800 Metern in Richtung Bad Reichenhall 2 Zweispurig und es wird dementsprechend genutzt.
Nun wird dort auch zügig gefahren und es hat in diesem Bereich schon viele schwere, auch tödliche Unfälle gegeben, dennoch hält es viele Fahrzeuglenker*innen nicht ab, nochmals Gas zu geben. Genau dort positionierte sich so heute eine mobile Radarmesseinheit der kommunalen Verkehrsüberwachung, und das wurde womöglich den Verkehrsteilnehmern zum Verhängnis. Den ein Mann aus dem Bezirk Zell am See wollte mit seinem neuwertigen Alpha Hybrid Pkw noch schnell an einem Lkw vorbei, doch der Vordermann musste bremsen, weil die Fahrzeuge vor ihm ebenfalls bremsten und so schaffte der Pkw-Lenker es nicht mehr, sein Fahrzeug vor dem Lkw zum Stillstand zu bringen.
Alle Sicherheitseinrichtungen des Pkw wie Bremsassistent konnten den Unfall nicht mehr verhindern, sie dürften jedoch dafür gesorgt haben, dass die Folgen des Auffahrunfalles auf dem Sattelzug nicht so schwer wären, wie sie hätten sein können.
Der Pkw krachte ins linke Heck des Sattelzugauflegers und wurde dann noch einige Meter mitgeschleift, bis er völlig zertrümmert auf der Fahrbahn liegen blieb. Das Notsystem des Pkw löste unter anderem einen elektronischen Notruf aus, weswegen die Rettungsleitstelle und Polizei sofort verständigt wurden, aber die Systeme blockierten auch sofort das Fahrzeuggetriebe, damit der Pkw nicht mehr rollen kann. Die Folge war eine aufwendige Bergung des Pkw mittels Lkw-Kran.
Jene Beifahrerin erlitt bei dem Unfall Verletzungen unbestimmten Grades und wurde vom Rettungsdienst ins Kreisklinikum Bad Reichenhall eingeliefert.
Die Feuerwehren Schneizelreuth und aus dem benachbarten Unken rückten mit rund 25 Einsatzkräften an, sie stellten den Brandschutz sicher und banden auslaufende Betriebsstoffe, ebenso sorgten sie für die Verkehrsreglung.
Davon wegen des Unfalles die Messstelle nicht mehr genutzt ist, rückte nach kurzem die kommunale Verkehrsüberwachung ab, um an einem anderen Ort Messungen durchzuführen.
Am Pkw sowie am Lkw entstand ein geschätzter Schaden von rund 35.000 €
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
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