Handy App und mangelnde Tourenplanung sowie unverantwortliche Selbstüberschätzung
Ein tödlich abgestürzter 34-jähriger Mann am hohen Laafeld war der erste offizielle Bergtote in der Sommersaison in den Berchtesgadener Alpen und dennoch, weil die Polizei Berchtesgaden in dieser Saison bis jetzt mit schweren und tödlichen Unfällen verschont wurde, heißt es nicht, dass nicht unzählige Rettungseinsätze die Retter auf Trab hält.
Wie die Ermittlungen ergaben, hat der junge Bergwanderer wohl einer Handyapp sein tragisches Schicksal zu verdanken, den offenbar ist er einem sehr alten, nicht gepflegten und infolgedessen nicht erhaltenen Steig gefolgt, die seine Handyapp ihm anzeigte. So kam er auf steilem Gelände zu Sturz und stürzte über 150 Meter weit ab.
Viele Medien berichteten über diesen besonderen Fall und deren Folge und ja in den sozialen Netzwerken, da ist die Diskussion groß und enorm.
Nun sendet uns ein Bergführer ein Foto und die Geschichte zu diesem Foto zu. Dieses Foto und die Geschichte zeigt ganz offenkundig die heutige Verantwortungslosigkeit vieler, die sich in die Berge begeben.
So traf der Bergführer ein Pärchen am sogenannten Gendarmen, das ist ein schwieriger Übergang, den man bewältigen muss beim Aufstieg und Abstieg auf den kleinen Watzmann., ein Pärchen mit einem Säugling am Rücken im Aufstieg an.
Diese beiden hatten der erst wenige Wochen alte Kind, ca. 1/2 Jahr alt, mit einem Tragetuch auf den Rücken des Mannes geschnallt und war dabei den beschwerlichen und durchaus sehr anspruchsvollen Aufstieg, auf den Kleinen Watzmann zu bewältigen.
Zuvor waren sie mit dem Kind mit geliehenen E-Bikes auf die Küreunt geradelt und hatten dann den Aufstieg auf den Kleinen Watzmann gewagt.
Das dies für so ein Kleinkind enorm belastend ist und sicherlich kein Vergnügen, das müssten eigentlich Eltern bewusst sein.
So können Kleinkinder keinen Druckausgleich auf den Ohren ausüben und leiden so unter den enormen Belastungen durch die veränderte Höhe.
Auch die Höhe selbst ist für das Kind eine noch extreme Belastung als für den Menschen selbst, UV Einstrahlung, Sonne, Hitze usw.
Dass die beiden ihr Ziel erreichten, weiß man nicht, glücklicherweise ist auch kein Rettungseinsatz bekannt, die diese Familie betraf, jedoch offenbarte es aus Sicht der Bergführer
wie unvernünftig die Menschen heutzutage in die Berge aufbrechen. Sie verlassen sich auf Handyapps, um Wege zu finden, sie trauen sich Touren zu, die sie frühe, hätten sich niemals zugetraut und geraten so in extremer Gefahr.
In Gesprächen mit Bergführern der Polizei, aber auch, die ihre Leistungen anbieten, damit ihre Gäste sicher ein Bergerlebnis erfahren, kommt immer wieder die Aussage. Wir haben früher uns Stückchen weise an die großen Touren ran gearbeitet, waren auf den kleineren Bergen auf den Wanderwegen unterwegs, bevor wir uns dann die Großen trauten. Heute sehen die Menschen tolle Bilder und Post von Influencern und glauben nun, dass sie das ganz einfach selbst machen können.
So kommt es immer und immer wieder zu schlimmen Unfällen wie den tödlichen Absturz des 34-Jährigen am Hohen Laafeld.
Die klare Empfehlung der Polizei.
Bereiten Sie ihre Touren gemäß ihrer Leistungsfähigkeit und der Erfahrungen gründlich vor. Lassen Sie sich von Ortskundigen zumindest gut beraten und nutzen Sie die offiziellen Alpenvereins-Karten und Apps, um nicht falschen Informationen aufzusitzen.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_02_007
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