Der harte Arbeitskampf in und um den Bayerischen Rundfunk, erstmals wieder Streik.
So mancher rieb sich am Donnerstagmorgen die Augen und fragte sich, haben die Frequenzen verändert, das ist doch gar nicht mein Radiosender, den ich sonst höre. Ja und nein, sie haben es nicht, sondern der Bayerische Journalistenverband und Verdi hatten zu einem Warnstreik aufgerufen.
Bereits um 4 Uhr morgens hieß es plötzlich, die Kolleg*innen kommen nicht zum Dienst. So war der Bayerische Rundfunk gezwungen, fast alle Frequenzen auf dem Sender BR1 mit einem Notprogramm zu schalten.
Grund für diese doch recht abrupte Maßnahme ist ein seit Wochen schwelender Tarifkonflikt zwischen den Arbeitgebern (Bayerischer Rundfunk) und den Arbeitnehmern, den Gewerkschaften BJV und Verdi.
Der Bayerische Rundfunk hat gerade bei freien Mitarbeitern, aber auch den externen Lieferanten seit Jahren den Rotstift angesetzt und so deren Existenz an den Abgrund gebracht. Trotzt Gebühreneinnahmen (GEZ) wird argumentiert, man habe keine finanziellen Spielräume mehr.
Da der Öffentlich-rechtliche Rundfunk wegen einiger unsäglichen Skandale seit Jahren in der Kritik steht und es eine Menge an Politikern gibt, die gerne an dem System herumdoktern würden, bis hin zur Abschaffung dieses Rundfunkes, ist die Meinung in der Bevölkerung sehr zwiespältig.
Doch dieser Warnstreik offenbarte etwas, nämlich die große Menge an Zuhörern, die plötzlich ihr gewohntes Radioprogramm nicht mehr hören können.
Bei einer Kundgebung vor den Toren des BJV, an dem rund 150 Journalist*innen teilnahmen, wurde dann auch in klaren Worten das vermittelt, was auf den Seelen der Journalist*innen brennt.
Sind doch Lohnabschlüsse von 5 bis gar 15 % in diesen Lohnverhandlungsrunden in vielen Branchen erzielt worden, beklagt man nun, dass der Öffentlich-Rechtliche eine entsprechende Anpassung der Mitarbeiter*innen nicht gewähren möchte.
Der wachsende Druck auch durch KI im Journalismus sorgt jetzt schon für pure Verzweiflung unter einigen Kollegen*innen, den sie sehen, ihre Zukunft gefährdet andere wiederum sehen noch viel mehr gefährdet schlichtweg die Demokratie, denn diese baut auf eine Unabhängige, nicht vom Staat beeinflussbare Presse.
So wurde für die folgenden Tarifverhandlungen den Arbeitgebern klargemacht, man will und wird kämpfen und man wird sich in dem Jahr nicht wieder auf einen Lohnabschluss einlassen, der die Tinte des unterzeichneten Vertrags nicht wert ist.
Impressionen in Foto und Video, des Arbeitskampfes von Maria Goblisch AKTIVNEWS zur Verfügung gestellt.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_Maria Goblisch
Video: Maria Goblisch
Wollen Sie Bilder von diesem Fotograf erwerben? ferdinand.farthofer@aktivnews.eu