320.000 Menschen demonstrieren gegen Rechts, für Demokratie und Pressefreiheit / VIDEO
Während in Nürnberg die CSU einen kleinen Parteitag abhält, 14 Tage vor der Bundestagswahl, finden in ganz Deutschland, aber gerade in Bayern, an vielen Demonstrationen gegen Rechts und gegen die AFD für den Erhalt der Demokratie, die Pressefreiheit statt.
Hatte die CDU und CSU, aber auch die FDP noch vor 14 Tagen im Bundestag mithilfe der AFD eine Restitution eines genannten Entschließungsantrags durch das Parlament gebracht und somit eine Schallmauer der Demokratie eingerissen.
Noch im Herbst hatte der Parteivorsitzende Friedrich Merz erklärt, es werde niemals eine Zusammenarbeit auch kein Beschaffen einer Mehrheit mit den Stimmen der AFD geben, so ignorierte er diese Zusage an die Wähler vollends.
In Kommunalparlamenten arbeiten heute schon die CDU/CSU immer wieder mit der AFD zusammen, indem sie die Stimmen dort wissentlich einkalkulieren für die Umsetzung ihrer Vorhaben.
Ein sehr breites Bündnis an Parteien, an Organisationen, aber auch an Vereinen und Gewerkschaften und den Kirchen hat zu den Demonstrationen aufgerufen, die am Samstag in ganz Bayern abgehalten wurden.
Plante man beispielhaft in Nürnberg mit 5.000 Teilnehmern, so kamen über 20.000, in München rechnete man mit 75.000, weswegen man schon den Veranstaltungsort vom Geschwister-Scholl-Platz auf die Theresienwiese verlegte.
Intern rechnete man am Abend zuvor wegen der vielen Zusagen von Vereinen und Gruppen, die sich offiziell anmeldeten, mit 120.000 Demonstranten*innen, doch was dann passierte, machte alle sprachlos.
Es waren laut Polizei mindestens 250.000 und laut Veranstalter 320.000 Menschen, die auf die Theresienwiese strömten und ein ganz klares Zeichen gegen Rechts setzten.
Während in Nürnberg ein Alexander Dobrindt von der CSU die Demonstranten als verirrte Links betitelte und die Demonstranten wie OMAS gegen Rechts verunglimpfte, stellten sich viele die Frage, wo ist die CSU denn auf der Demonstration oder auch die FDP. Beide Parteien entzogen sich dieser, weil sie wussten, dass ihr Verhalten im Bundestag nicht mehr akzeptabel war und dass man sie dafür stark in Verantwortung nehmen wollte.
Trefflich trafen es einige Redner, sodass noch vor einem Jahr die Bauern hier mit teilweise rechtspopulistischen Parolen aufmarschiert waren und die Politprominenz aus Bayern einschließlich stellvertretender Ministerpräsidenten aufmarschierten und die Ampelregierung beschimpften. So offenbarten die angeblich konservativen Parteien, dass sie doch sehr weit am rechten Spektrum angelehnt stehen.
Das dies in den letzten Jahren offenbarte, dass es der AFD keine Stimmen kostet, sondern nur den Zulauf zu ihnen stärkt zeigen die Zahlen dieser Politik.
Extrem friedlich
Trotz dieser enormen Menschenmengen, die da auf die Theresienwiese unterhalb der Bavaria Statue pilgerten extrem friedlich demonstrierten, zeigt auch die Polizeipräsenz, die mit wenigen Hundert Beamten*innen vor Ort waren oder auch die Johanniter die lediglich knapp über 40 Einsatzkräfte entsendeten und keinen Einsatz vermelden mussten.
Die Polizei meldet keine einzige Straftat im Bereich des Demonstrationsgeschehens, was dies auch widerspiegelt und was im Gegensatz zu der Demonstration vor einem Jahr der Bauern anders ausgesehen hatte.
Viele Redner von Politik, Gewerkschaften und Vereinen sprechen die Brandmauer zur AFD an und widersprechen CDU, CSU, die behaupteten, sie würden diese niemals abändern und eine Zusammenarbeit mit der zum Teil rechtsextremen Partei niemals machen.
Das Abstimmungsverhalten zeigte ein anderes Bild.
Ein Höhepunkt war sicherlich die Rede vom bayerischen Journalbodenverbandsvorsitzenden Harald Stocker, der erinnerte, dass hier in München vor 80 Jahren der erste freie Pressetitel nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde: die Süddeutsche Zeitung. Dass ein damals 16-Jähriger hier in München die erste Schülerzeitung nach dem Zweiten Weltkrieg gründete und dass dieser Gründer erst in den letzten Wochen von den Kolleg*innen des BJV zu graben getragen wurde nach über 70 Jahren Journalismus.
Aber er ließ auch eine Rede des Parteivorsitzenden der AFD in Bayern auf dem Parteitag in Greding vorspielen, bei dem der die Parteimitglieder aufforderte, den BR zu bekämpfen und ja dies passiert in weiten Teilen schon und ja sie beabsichtigen die unabhängige Presse abzuschaffen und nur noch ihren Narrativen folgen.
So wurde diese Großdemonstration zu einem Sinnbild des Widerstands gegen Rechts, dem sich die früheren konservativen Parteien entzogen haben und nun wie zur Weimarer Republik lieber mit diesen paktieren wollen.
Impressionen dieser Demonstration hierbei AKTIVNEWS
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
Wollen Sie Bilder von diesem Fotograf erwerben? ferdinand.fartofer@aktivnews.de