28-10-2023 Kommunale Verkehrsüberwachung blockiert Rettungsfahrzeug mit Radaranhänger
Da staunten die Einsatzkräfte der Bergwacht Marktschellenberg nicht schlecht, plötzlich steht ein Radaranhänger mitten vor ihrem Blechcontainer, in dem ihr wichtiges Einsatz-ATV steht.
Ein Einsatz so schnell nicht mehr möglich.
Wenn es zum Einsatz gekommen wäre, dann hätten wir parallel die Feuerwehr alarmieren lassen, um den Radaranhänger (Box) von ihr schnellstmöglich entfernen zu lassen.
Franz Wembacher Leiter der Bergwacht Marktschellenberg, staunte nicht schlecht, als gestern Mittag ein Feuerwehrkollege anrief und ihm mitteilte, dass die kommunale Verkehrsüberwachung ihren Radaranhänger direkt vor den Container stellte.
Als ich es mir ansah, war ich richtig sauer. Wir hatten vor dem Container zwei schwere Warnbarken, so aufgestellt, dass wir jederzeit ausfahren können. Diese wurden von den Mitarbeitern der kommunalen Verkehrsüberwachung einfach zur Seite gestellt und so ist es uns unmöglich, aus dem Container herauszufahren.
Wenn man bedenkt, dass wir Spätherbst haben, die Sonne scheint, unzählige Menschen sind in den Bergen unterwegs und wir haben nur zwei Fahrzeuge, das ATV als Vorausfahrzeug und unseren Geländewagen.
Es könnte jederzeit ein Einsatz geschehen und dann sind wir blockiert.
Wir hatten sofort die Gemeinde verständigt und diese uns zugesichert, dass sie sofort die kommunale Verkehrsüberwachung informierten, doch es passierte bis Samstagsvormittags gar nichts, nein nur fleißig Blitzen tat der Radarkasten.
AKTIVNEWS fragte explizit den Bürgermeister um eine Stellungnahme und ein Interview. Er verneinte mit Bezug auf Terminelle Verpflichtungen und es sei Aufgabe der kommunalen Verkehrsüberwachung. Dies wiederum ist nicht ganz richtig, die Gemeinde, Polizei und kommunale Verkehrsüberwachung legen zusammen die Orte fest, wo Überwachung passiert und die Gemeinde ist der Auftraggeber.
Man hat die kommunale Verkehrsüberwachung verständigt, so der Bürgermeister.
Dass in diesem Umstand ein vehementes Agieren durch die Gemeinde gefragt ist, weil es immerhin um die Sicherheit der Bevölkerung und Gäste sowie die Einsatzfähigkeit der Bergrettung geht, war wohl nicht ganz bewusst. Und so erschien erst gegen 12.30 Uhr der Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsüberwachung, um seinen Anhänger so zu versetzen, dass die Einsatzkräfte ausrücken können.
Mit dem Verweis, er dürfe natürlich nichts sagen, verwies der Mitarbeiter darauf, dass sie erst am Samstag gegen 10 Uhr durch die Gemeinde verständigt worden seien und nicht schon am Freitag. Ob nun die Gemeinde die Verständigung an die Verwaltung durchführte und diese nicht reagierte oder erst am Samstag, kann nicht verifiziert werden.
Für viele Bürger*innen ist es jedoch völlig unverständlich, den gerade das Thema blockieren von Rettungswegen wird, immer sehr streng gehandhabt und hier blockiert gerade der zuständige Überwacher für Verkehrsreglungen den Rettungsweg.
Der Vorschlag der Bergretter, alle Einnahmen dieser 24 Stunden, die durch die Blockierung ihrer Ausfahrt eingenommen wurden, sollte man ihnen als Spende überweisen, um den Frust ein wenig zu lindern.
AKTIVNEWS führte mit dem Bergwacht-Bereitschaftsleiter Franz Wembacher ein exklusives Interview.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
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