Die Meteorologen hatten es seit Tagen angekündigt, dass ein Tiefdruckgebiet im Alpenraum nochmals für Abkühlung und Schneefall bis in die Niederungen sorgen wird.
Dass dies dann auch seit Samstagmorgen so eingetreten ist, war nicht verwunderlich, dennoch ereigneten sich in den letzten 72 Stunden dutzenden fast immer gleichlautende Unfälle.

Einer der tragischsten war jener im Salzburger Leogang bei dem ein junger PKW Lenker die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und in den Gegenverkehr schleuderte. Dieser Unfall auf der Hochkönig Bundesstraße B164 hatte schreckliche Folgen, drei Menschen verloren dabei ihr Leben und der Buslenker wurde schwerst verletzt.
(AKTIVNEWS Berichtete)

Am Sonntag meldete dann die Polizei Grassau von einem PKW, der auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern geriet und einen entgegenkommenden Schneepflug rammte. Dabei wurden alle vier Insassen des PKW unbestimmten Grad verletzt.

Am Vormittag ereignete sich auf der B306 bei Traunstein ein weiterer Unfall auf schneebedeckter Fahrbahn. Eine Frau schleuderte dabei mit ihrem Tesla in die Leitschiene und verletzte sich unbestimmten Grad. Am Tesla entstand ein Totalschaden.

Am Sonntagnachmittag ereignete sich dann auf der B21 kleines deutsches Eck ein folgenschwerer Unfall.
Ein Mann aus dem Raum St. Pölten Land in Niederösterreich war mit seinem BMW SUV von Bad Reichenhall in Richtung Lofer unterwegs. Da seine Frau derzeit im Krankenhaus in Salzburg in Behandlung ist, war er abgelenkt und im Gedanken, so schilderte er es kurz AKTIVNEWS vor Ort. Und plötzlich hat es fürchterlich geschneit, die Straße war schneebedeckt und extrem rutschig.
Höhe Baumgarten in einer Rechtskurve brach dem Lenker das Heck seines Fahrzeuges aus und sein Fahrzeug schleuderte in den Gegenverkehr.
Der Lenker eines ihm entgegenkommender Jaguar (Elektrofahrzeug) aus dem Raum Kufstein (Österreich / Tirol) versuchte noch nach rechts in die angrenzende Böschung auszuweichen, jedoch traf das Heck des BMWs den Jaguar auf Höhe des linken Vorderreifens und schlitterte dann an diesem vorbei.
Dabei wurde der Jaguar schwerst beschädigt, unter anderem brach die Achsaufhängung links vorne und das Fahrzeug wurde unlenkbar.

Die drei Insassen des Jaguar sowie der Lenker des BMWs blieben unverletzt.
Der BMW wurde durch die Kollision wieder gerade gerichtet und schlitterte so gerade vorwärts in Richtung des dem Jaguar folgenden PKW aus dem Raum Graz.
Dessen Insassen waren auf dem Heimweg eines Skiurlaubes und dessen Lenker versuchte vergebens ebenfalls nach rechts in die Böschung auszuweichen.
Dabei brach auch dem entgegenkommenden Fahrzeug das Heck aus und so rammte der BMW nun diesen entgegenkommenden PKW auf der Fahrerseite und schleuderte ihn in die Böschung.
Der BMW wurde weiter quer über die gesamte Fahrbahn geschleudert und bleib in der angrenzenden Böschung hängen.

Die Fünf Insassen des Grazer PKW wurden allesamt schwer geschockt und klagten über Schmerzen, weswegen sie vom Rettungsdienst ins Kreisklinikum Bad Reichenhall transportiert wurden. Neben zwei Rettungswagen war auch der Einsatzleitrettungsdienst und der Notarzt im Einsatz.

Die alarmierte freiwillige Feuerwehr Schneizelreuth rückte mit zwei Fahrzeugen und 18 Einsatzkräften zum Unfallort aus. Sie sperrten die gesamte Bundesstraße und stellten den Brandschutz sicher, ebenso reinigten sie die Fahrbahn von den vielen dort verteilten Trümmerteilen.

An allen drei Fahrzeugen entstand erheblicher Schaden, der auf über 80.000 € geschätzt wird.
Die Bundesstraße musste während der Rettungsarbeiten und den anschließenden Unfallaufnahmen total gesperrt werden. Des Weiteren wurde für die Bergung der Unfallfahrzeuge durch ein Abschleppunternehmen sie erneut gesperrt.

Es bildete sich umfangreicher Stau auf dieser wichtigen Transitstrecke in den Salzburger Pinzgau und dem angrenzenden Tirol.

Die Polizei Berchtesgaden unterstützte die Kräfte aus Bad Reichenhall bei den umfangreichen Unfallermittlungen.
Insgesamt waren drei Streifen der Polizeidienststellen Bad Reichenhall und Berchtesgaden im Einsatz.

Die Einsatzkräfte rechnen auch in den nächsten Stunden mit weiteren Unfällen auf schneeglatten Fahrbahnen und appellieren zu besonders umsichtiger Fahrweise.