Eine Zeugin schilderte es später so, ich habe die Kutsche schon beobachtet, wie sie von Berchtesgaden kommend in Richtung Schönau auf dem Fußweg entlang der Königsseerache fuhr.
Da sie selbst reitet, schaute sie dem Gespann aus dem Fenster gegenüber der Königsseeache zu.
Doch plötzlich sind die Tiere hektisch durchgegangen, sie scheuten und rannten in einem Wahnsinns-Tempo los. Nach weniger als 100 Meter geriet die Kutsche auf die Fluss-Böschung und stürzte um.
Sich überschlagend, mit den Pferden angeschlagen am Wagen landete die Kutsche im Wasser der Königsseer Ache, die seit wenigen Stunden ihren Pegel wegen der starken Regenfälle verdreifachte.

Sofort hatte sie den Notruf abgesetzt, um die Rettungskräfte zu alarmieren.
Ein Großaufgebot an Rettern von den Feuerwehren Schönau am Königssee und aus Berchtesgaden eilten auf den Fußweg, nähe des Triftplatzes.
Dieser liegt in der Gemeinde Schönau, aber direkt an der Gemeindegrenze zu Berchtesgaden.

Weil die Kutsche ins Wasser gestürzt ist und nicht bekannt war, wie viele Personen in der Ausflugskutsche gesessen haben, wurden auch der Rettungshubschrauber Christoph 14, der Einsatzleiter Rettungsdienst und zwei Rettungswagen zum Unfallort geschickt. Des Weiteren wurde sogenannter Bootsalarm, also alle Wasserrettungen der Region bis Freilassing alarmiert und zum Unglücksort geschickt.
Auch die Rettungstaucher aus Bad Reichenhall machten sich auf den Weg nach Berchtesgaden, konnten jedoch ihre Anfahrt abbrechen, weil die zwei Insassen noch oberhalb des Wildwasserflusses lagen.
Eine Frau wurde unter weggebrochenen Teilen der Kutsche eingeklemmt und von der Feuerwehr befreit, sie erlitt schwere Verletzungen und musste mit dem Rettungshubschrauber in den Schockraum des Universitätsklinikums Salzburg geflogen werden.

Der Kutscher erlitt eine Kopfverletzung, wollte jedoch erst die Versorgung seiner Tiere, unter anderem dem Wallach Jonny beiwohnen und helfen.

Die Tiere lagen auf dem Rücken unter der rund 500 Kilogramm schweren Kutsche eingeklemmt und an dem Kutschen Geschirr angebunden. Erst als Feuerwehrkräfte, die sich mit Großtieren auskennen, zu den Tieren herabgeklettert waren und sie beruhigten bzw. den Kopf des eines Tieres über Wasser hielten, konnte die Kutsche losgeschnitten werden.

Die Tiere konnten sich dann selbst aufrichten und man führte sie hinauf auf den Fußweg bzw. hinüber zum anderen Ufer, wo es auf einen Parkplatz steigen konnte.
Die verständigten Tierärzte versorgten die beiden extrem gestressten Tiere in ihrem Stall als sie Nachhauseweg gebracht wurden.

Ein Kranunternehmen, das sehr zeitnahe durch die Feuerwehr zum Unglücksort beordert wurde, konnte mit ihrem Kran die zertrümmerte Kutsche bergen.

Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen. Es werden zusätzliche Zeugen gesucht, die das Scheuen der Tiere beobachtet haben und vielleicht Aufschluss geben können, warum dieser Unfall passierte. Zeugen sollen sich bei der Polizei Berchtesgaden melden.

Erst nach erfolgreicher Rettung der Tiere ließ sich der Kutscher ebenfalls ins Landeskrankenhaus Salzburg transportieren.