13-10-2023 Schleuser-Fahrt endet in Katastrophe, Kleinbus überschlägt sich, 7 Tote.
Zu einem schrecklichen Unfall ist es in der Nacht auf der Autobahn A94 Passau in Richtung München gekommen. Eine Streife der Bundespolizei wollte gegen 3:15 Uhr einen Mercedes Vito Kleinbus einer Kontrolle unterziehen.
Doch dessen Lenker gab Gas und raste der Streife davon, eine sofortige Großfahndung, die durch die Einsatzzentrale ausgelöst wurde, konnte allerdings die Tragödie nicht mehr verhindern.
Der Schleuser versuchte offenbar bei Ampfing mit sehr hohem Tempo den völlig überladenen Kleinbus, immerhin befanden sich 23 Menschen im Inneren des Fahrzeuges, das für 9 Personen zugelassen ist, zu verlassen. Doch dieses Manöver hatte schreckliche Folgen.
Der Kleinbus prallte mit der Fahrerseite in die Leitschiene und begann sich anschließend rund 75 Meter weit seitlich rollend mehrfach zu überschlagen.
Offenbar müssen die Menschen wie aus einer Zentrifuge geschleudert worden sein. Einzelne Opfer flogen demnach rund 35 Meter weit durch die Luft, bis sie in der Böschung der Autobahnauffahrt liegen blieben. 7 Menschen erlitten tödliche Verletzungen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, weiterer 16 wurden zum Teil lebensbedrohend verletzt.
So waren in der Nacht drei Rettungshubschrauber und ein Polizeihubschrauber, der ebenfalls zum Transport eines schwerstverletzten Opfers verwendet wurde, im Einsatz.
Für die Rettungsdienste wurde Großalarm ausgelöst, sogenannter MANV (Massenanfall von Verletzten) 17 Rettungswagen, drei Schnelle Einsatzgruppen, Rettungsdienst mehrerer Feuerwehren, 12 Notärzte*innen, der Einsatz-Leiter Rettungsdienst, der leitende Notarzt waren alle in der Nacht auf die Autobahn geeilt.
Inden umliegenden Krankenhäusern wurde Großalarm ausgelöst, damit diese sich ebenfalls auf einen Massenanfall von Verletzten vorbereiten konnten.
Mit den Hubschraubern wurden die Verletzten in Klinken wie München, Passau und Regensburg geflogen.
Noch am Unfallort wurde der mutmaßliche Schlepper festgenommen, auch wenn er mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus transportiert wurde.
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen eines mehrfachen Tötungsdeliktes und versuchten Tötungsdeliktes im Rahmen einer Schlepperfahrt aufgenommen.
Noch am Vormittag war die Autobahn in Fahrtrichtung München für den gesamten Verkehr gesperrt.
Kriminalpolizei, Kfz-Sachverständige auch der Landrat Max Haimerl (CSU) des Landkreises Mühldorf am Inn machten sich ein Bild direkt vor Ort von der Lage.
In einem exklusiven Gespräch mit AKTIVNEWS schilderte der Landrat die schrecklichen Eindrücke, die er am Unfallort erfahren musste, auch die Situation der Flüchtlinge und die des Rettungsdienstes beantwortete er und gab klar zu verstehen, wie schlimm diese Situation ist.
Der Polizeipressesprecher Maximilian Maier gab vor Ort die ersten Erkenntnisse zum Unfall.
Er bestätigte, dass es sich um eine Nachtfahrt handelte und kurz nach dem Unfall auch dutzende Streifen der Region vor Ort waren.
Derzeit werden auch die Beamten*innen psychologisch betreut, denn dieses Ausmaß des Unfalles war extrem und in keiner Weise zu erwarten.
Die Ermittlungen dauern derzeit noch an, erst am frühen Nachmittag konnte das Unfallfahrzeug abgeschleppt und zur weiteren Untersuchung sichergestellt werden.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
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