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03-03-2023 wie weit darf Journalismus gehen, wann wird die Unabhängigkeit gefährdet?

Hitzige Diskussion

Eine hitzige Diskussion über das, was dürfen Journalisten und was nicht, ist in der Stadt Salzburg und nicht nur dort, sondern übergreifend in den Sicherheitsbehörden, deren Vertreter und den Journalisten*innen selbst ausgelöst.

Der Grund??

Ein dunkler VW Multi-van mit rotem Reflektorstreifen als Bauchbinde, einige Gegenstände die im inneren drapiert auf ein Polizeifahrzeug vermuten lassen und keinerlei deutliche Hinweise das es sich um ein Fahrzeug eines Journalisten handelt.

Zunächst parkte das Fahrzeug auf dem Bahnhofsvorplatz in dem Bereich, bei dem die Demonstranten sich versammelten und aufstellten. Dies akzeptierte die Polizei noch und Mitarbeiter der ÖBB Sicherheit, die dort für Ordnung sorgen sollten, nahmen an, dass es sich um ein Polizeiauto handele. Sie machten gar Selfies mit und vor dem Fahrzeug.

Viele Demonstranten, aber auch extra angereiste Journalisten*innen, die den Kollegen nicht kannten, glaubten an ein Polizei-Einsatzfahrzeug.

Als dann kurz nach 15 Uhr die Demonstration anlief und die Polizei mit einem Streifenfahrzeug als Erstes die Strecke markierte, fuhr der Journalist mit geöffneter Heckklappe vor den Demonstranten, um diese mit der eingebauten Kamera live übertragend zu filmen.

Das stieß sofort bei der Einsatzleitung der Polizei auf Missverständnis und der Journalist wurde verwiesen, er müsse sein Fahrzeug, das nicht zur Demonstration gehört, aus dem Bereich entfernen.

So stellte sich dieser nun wenige Hundert Meter weiter vorne mit dem Fahrzeug im Halteverbot ab und filmte, wie die Demonstration an ihm vorbeifloss.

Das wiederum missfiel der Polizei erneut und als die Demonstranten vorbeigeflossen waren entfernte sich der Journalist, um wenig später mitten auf dem Fußweg der Staatsbrücke zu stehen und erneut zu filmen und eine live Berichterstattung zu machen.

Die Sicherheitsbehördenvertreter*innen sind nach dem Vorfall alles andere als amüsiert, sie sehen sich in ihrer Aufgabe für Sicherheit bei so einem Ereignis zu sorgen beeinträchtigt. Auch kritisieren sie, was darf den jetzt Journalismus, was dürfen Journalisten*innen.
Immerhin haben über ein Dutzend Journalisten*innen die Demonstration zu Fuß begleitet und ihre Arbeit gemacht. Keiner erweckte den Eindruck zu den Einsatzkräften zu gehören oder gar Teilnehmer der Demonstration zu sein.

Mehrmals fertigten Polizeibeamte Fotos von dem Fahrzeug an und jedoch befürchtet ein Teil der Journalisten*innen, dass sie in Zukunft schwierigere Bedingungen vorfinden werden.

Ein wichtiger Punkt ist, des Journalismus unabhängig sein soll und muss, man muss es aus der Beobachterposition heraus machen.
Ausnahmen sind gegeben in sogenannten Embedded Missionen wie bei Kriegsberichterstattungen, bei denen man sich nicht ganz frei bewegen kann und so also eine völlige unabhängige Berichterstattung nicht möglich ist.

Jedoch den Eindruck zu erwecken das man teil der Demonstration ist oder teil der Sicherheitsbehörden ist ein Bärendienst für den Journalismus.
Der Grundsatz gilt, mache dich niemals gemein mit den Demonstranten oder den Polizeibehörden.

Jedoch hier scheint vielen Journalisten*innen eine Grenze klar überschritten worden zu sein.
Für den Journalisten selbst kann es zu Konsequenzen führen, den es ist noch nicht klar, wie die Sicherheitsbehörden darauf reagieren und so schlägt sich auch dieses auf die Reputation aller Journalisten*innen nieder.

Wie sich die Diskussion nun entwickeln wird, wird erst die Zukunft zeigen.

Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001

Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001

Video: DE_01_001

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