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22-09-2022 Suche nach vermissten Julian am Hochkalter, Retter haben alle Register gezogen

Wir müssen abbrechen

Ja wo ist Julian P. aus Niedersachsen, nun schon seit 5 Tagen vermisst am Hochkalter haben die Retter sich eine sehr schwere Entscheidung stellen müssen.
Trotz der extremen Bedingungen, die dort oben am Berg herrschen, steiles Absturzgelände, extrem vereist, mit meterhohem Schnee und einfach keinerlei an Anhaltspunkten weiß man nicht mehr, wo man noch suchen soll.

Hatte man doch gestern bei einem weiteren Flug mit dem Recco System den Rucksack finden können und anhand dieses zweifelsfrei die Örtlichkeit, in dem sich Julian P zuletzt aufgehalten hat, auffinden können. Doch von Julian fehlt weiterhin jegliche Spur.

Der Rucksack wurde in eine Rinne, die bis zu 400 Meter in die Tiefe geht, gefunden. Es ist durchaus möglich, dass er dort hinabgestürzt ist, aber ebenso dass er nur wenige Meter entfernt von meterhohem Schnee verdeckt liegt, wir wissen es nicht, so ein Sprecher der Polizei.

Doch nun hat man einen letzten Versuch gestartet, in dem man die Positionen, die jene Bergretter, die am heutigen Tag noch nicht abgesucht hatten, nochmals mit der Recco Sonde abzufliegen.
Vielleicht hat Julian sein Handy noch am Körper, das hatte er ja bis zuletzt genutzt und dann könnte man ihn vielleicht doch noch finden.

Sollte dies keinen Erfolg bringen, dann müssen wir den Einsatz in der jetzigen Art und Weise abbrechen.

Das heißt nicht, dass bei neuen Anhaltspunkten und auch so nicht weitergesucht wird. Jedoch ist es derzeit viel zu gefährlich einen Retter dort oben in die Rinne oder an anderen Orten zu schicken.

Man hat wirklich alle Register gezogen, sogar der Einsatz eines Eurofighter-Kampfflugzeuges der Luftwaffe wurde durchgeführt und Spezialisten der Aufklärung haben noch in der Nacht die Ergebnisse ausgearbeitet. Jedoch leider ohne Erfolg, man hatte aus diesen Aufnahmen keine vielversprechenden Anhaltspunkte ziehen können.

Am späten Nachmittag überschlugen sich nun doch die Meldungen, den offenbar wurden, erneut Signale aufgenommen und so brachte der Polizeihubschrauber doch nochmals Bergretter auf den Berg, die diesen Signalen nachgehen sollen.

Für die Retter war dieser Einsatz eine extreme Herausforderung, über 2000 Einsatzstunden kamen so in den wenigen Tagen, zusammen, die Retter*innen gemeinsam leisteten und so hofft ein jeder auf einen Abschluss dieses tragischen Ereignisses.

Im Polizeipräsidiums Bereich Oberbayern Süd, also von der Zugspitze bis hin zum Watzmann hat es in diesem Jahr schon über 40 tödliche Bergunfälle gegeben, erwähnt Polizei Pressesprecher Martin Emig in einem Exklusivgespräch mit AKTIVNEWS. Bedauerlicherweise bemerken wir seit der Corona-Pandemie, einen signifikanten Anstieg dieser Unfälle und so empfehlen wir ebenso wie der Bergrettungen und die Alpenvereine. Bereiten Sie sich auf die Touren vor, egal wo sie hingehen wollen, passen sie sich dem Wetter an und verzichten sie auch einmal.

Das gesamte Gespräch in Kürze im AKTIVNEWS Podcast.

Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001

Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001

Video: DE_01_001

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