Es ist kalt, es ist dunkel, es ist laut und alles wartet gespannt auf das eintreffen der Perchten am Untersbergparkplatz in St. Leonhard.

Dunkel und kalt

Der traditionelle Perchtenlauf in St. Leonhard sollte schon begonnen haben doch es passiert zunächst nichts.

Laute Musik hämmert auf die Ohren der rund 300 Zuschauer ein und an den Ständen werden Becher mit Glühwein gereicht.

Es ist kurz vor 20 Uhr dann erscheinen die ersten Perchten und der Nikolaus doch man kann sie fast nicht sehen so im Dunklen wie die Engelchen versuchen den Kindern einige Süßigkeiten zu geben. Ein Knall Rotes Licht das als Beleuchtung auf dem Platz fungiert, bringt die Menschen und ihrer Handys an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit auch die Berufsfotografen kämpfen mit dem völlig unzureichenden Licht und wenn man nicht mit einem harten Blitzlicht die Wirklichkeit verzeichnen möchte dann macht das Rote Halogenlicht jedes Bild zu Matsche.

Klein Perchten

Die kleinen Perchten rund 1,5 Meter hoch tollen ein wenig durch die Menge und hauen immer wieder ungerichtet einfach mal drauf los, so bleibt es nicht aus das so mancher einen Schlag abbekommt auf die Finger auf die Fotoausrüstung oder gar ein Kind mitten ins Gesicht weil es halt so klein ist und der Zwergen Percht halt irgendwie zuhaut.

Viel Unverständnis schwellt bei manch einem Eltern Paar auf und sie verlassen die Veranstaltung bevor sie begonnen hat.

Die Ordner bemühen sich Eskalationen zu verhindern was sie auch recht gut schaffen und es zeigt ja man hat es eigentlich im Griff.

Tinnitus naht

Dann beginnt es, es wird von einem Moment zum anderen extrem laut, ein Feuerwagen gezogen von einigen Perchten und anderen schaurigen Gestalten.

Wieder ist das Licht ein riesen Manko die Menschen können fast nicht den Kontrast zwischen extremer Dunkelheit und dem hellen Feuerwagen erkennen ein Ordner kann gerade noch ein Kind (Jugendlicher) davor bewahren zwischen den Perchten die den Wagen ziehen und dem Wagen hindurch zulaufen die Ketten dazwischen sind nicht zu sehen. Das Kind oder Jugendlicher war vor einem der anderen Perchten davon gelaufen und hat die Situation übersehen.

Der Security Mann erkennt es rechtzeitig und verhindert schlimmeres.

Über Lautsprecher ertönt eine schaurige Geschichte von einer Hexe die nun alle Krampusse auf ihrer Seite ziehen mag um die Macht des Todes zu erlangen.

So mancher dem Brauchtum hingezogener fragt man sich ist das wirklich so im Brauchtum oder hat das Perchten Brauchtum eine ganz andere Geschichte??

Der Feuerwagen wird vor der großen Bühne abgestellt und versperrt nun einen ganzen Teil der Zuschauer die Sicht auf die Bühne und so entsteht ein Schubsen ein Gedränge den jeder will doch dieses Gruslige Spektakel erleben sehen!!

Der Lärm der Musik der großen Boxen ist nun in ein Unerträgliches gesteigert den Menschen gar den Kindern die in erster Reihe stehen trommelt eine unerträgliche Lautstärke auf die Ohren ein.

Eine Handy App die Dezibel messen kann kapituliert ihr Messbereich hört bei sagenhaften 145 Dezibel auf sicherlich sind höhere Werte möglich dennoch ist es unerträglich laut.

Percht schwebt ein.

Ein Percht kommt aus dem dunkeln der Nacht ein geschwebt von oben und erst als ihn die Scheinwerfer erfassen konzentrieren sich die Blicke auf diesen einzelnen Percht. In diesem Moment entfernen Sicurity Mitarbeiter den Feuerwagen und endlich haben die Menschen mehr Platz das Spektakel zu erleben.

Der Percht erfasst den schwarzen Vorhand der die Bühne verdeckt und zieht ihn nach oben weg als er nach oben entschwebt ein skurriler aber sehr beeindruckender Moment und Actionreich inszeniert.

Nun Hämmert die Musik die Geschichte mit unverminderter Lautstärke auf die Zuschauer ein schellen von Perchtenglocken sind nicht mehr wahr zu nehmen sondern nur noch der unsägliche Lärm der Boxen aus dem der Ton erschallt.

Der Tod

Nun trifft der Tod ein und in einem schaurigen Bühnen Stück wird die Hexe und ihre Gesellen eingefangen und so findet die eigentliche Geschichte ein Ende.

Nun laufen etliche Perchten auf dem Platz herum und hin und wieder können Menschen die Perchten auch nun ertragbarer erleben und ansehen, so mancher Percht tollt mit Kindern umher und die Stimmung wird aufgeheiterter die Kinder verlieren die Angst, dennoch verlassen nun schon Scharren weise den Parkplatz und strömen nach Hause.

Wie hat es ihnen gefallen??

So ist zeit einzelne Menschen direkt darauf an zu sprechen und ihre Erlebnisse zu erzählen.

Wie hat es ihnen gefallen, die erste Antwort von einem Vater der sein Kind auf den Armen trägt, ``das ist doch der Größte Scheiß den ich je erlebt habe´´, diese Antwort sitzt, gleich im Anschluss drei Jugendliche Jungs ``Mensch war das Geil aber es ist so Sau kalt,,

Auf dem Parkplatz vom Adventsmarkt werden wir erneut angesprochen gleich zwei Familien gehen direkt zu uns und fragen als erstes,, ``ist das Brauchtum??´´ wir haben keine Antwort lassen jedoch die Familien erzählen. ``Das ist ein Hollywood Action Spektakel das man zu jeder Jahreszeit machen kann das hat aber nichts mit Brauchtum zu tun´´ , ``sollen wir so was als Brauchtum der Alpen in der Welt verkaufen´´ , ``das erinnert mich an eine Reise nach Afrika in der uns wirkliches Bruachtum der Ureinwohner präsentiert wurde und es waren Tänze die ich später erfahren habe nichts mit dem Land und deren Bevölkerung zu tun hatte´´

Ja so ziehen diese Familien eher frustriert und desillusioniert von dannen und es fragt sich wirklich benötigt man eventuell einen Brauchtums beauftragten und sollte man es als Vorschrift machen das das Brauchtum und nicht das Actionspektakel wieder in den Vordergrund gebracht wird.

In Grödig gibt es seit Jahren den Zirkus des Grauens eine Veranstaltung die auch mit Krampusse und Perchten wirbt auch diese ist schon in Kritik geraten weil es aus vieler Munde heißt es ist kein Brauchtum das ist Action in Gruselstimmung.