Lawine rauscht bis zur Toni Lenz Hütte; Hüttenwirt erklärt die Situation, erzürnt von Diskussionen.
Nein, die Hütte wurde nicht verschüttet
Die tagelang anhaltenden Schneefälle in den Bergen und der starke Regen im Tal haben ganz Mitteleuropa fest im Griff gehabt. Von unzähligen Berghütten wurde gemeldet. Sie seien derzeit nicht erreichbar, umso aufmerksamer wurden die Menschen, als es hieß, eine Lawine habe die Toni Lenz Hütte am Untersberg erfasst.
Doch war das so?
Ja, der tagelange Schneefall hat extrem viel Schnee in die Berge gebracht und das zu einer Jahreszeit, zu der das nicht üblich ist, sondern viel zu früh.
So ist zum Beispiel am Untersberg im Gipfelbereich über 2 Meter Neuschnee gefallen und auf Höhe der Toni Lenz Hütte rund 1,5 Meter, was zu einer erheblichen Lawinengefahr führte.
Dass am Montagabend, also an dem Tag, als endlich die Niederschläge nachlassen und die Schneefallgrenze auf über 2000 Meter Höhe kletterte, dann etliche Lawinen am Untersberg abgingen, überraschte wenige.
Der Regen, der nun in die Massen von Schnee fiel, sorgte dafür, dass diese keinen Halt mehr hatten und ins Tal stürzten.
Gegen 21.30 Uhr ging ich ins Bett und plötzlich rumpelte es, erschütterte die ganze Hütte und uns traf seitlich eine Lawine. Die Ausläufer der Lawine, die an der Hütte vorbeilief, trafen unsere Seite und drückten das Küchenfenster der Spülküche ein und drückten Schnee ins Innere. Doch die ganze Hütte wurde sie zu keinem Zeitpunkt und das ärgert, wenn dann in Medien davon zu lesen ist, dass die Hütte verschüttet wurde, auf dem Dach lag lediglich der gefallene Schnee der letzten Tage.
Es war jedoch für uns unmöglich, ins Tal abzusteigen, weil es viel zu gefährlich war wegen der Wettersituation und so ließen wir uns am Mittwoch ausfliegen.
Jedoch schon am Samstag werden wir die Hütte wieder fertig machen, damit wir nächste Woche Gäste empfangen, können. Spätestens ab dem Wochenende des 27. September werden wir wieder Betrieb haben und hoffen auf einen tollen Altweibersommer (Herbst).
Für alle, die zu uns hinauf kommen, sollen sie nur aus dem Tal kommen; über den Thomas Edersteig ist es nicht möglich; die Lawinengefahr ist enorm und auch diese Tage sollte man nicht hinaufgehen, weil durch den Schneebruch der vielen Bäume ist der Weg an vielen Stellen verlegt.
Unsere Saison ist nicht gut gelaufen.
So, Hans Kranawetvogl im exklusiven Gespräch mit Aktivnews, den im Frühjahr, war das, Wetter super da hatten wir noch nicht offen, dann war es zu nass eine Berichterstattung in den Medien von einer Murre, die die Wege verschüttet, haben sollen, die so niemals stimmte, brachte ebenso schaden und noch heute rufen uns Menschen an ob, der weg den wieder begehbar ist, was er immer war.
Ja und dann die Wettervorhersagen, die haben uns echt zu schaffen gemacht. Die Menschen lesen dort Unwetterwarnung oder Regenwarnung und kommen dann einfach nicht, dass diese erst für abends angesagt ist und man den ganzen Tag am Berg genießen könnte, ignorierten die Menschen. Dieses Problem haben viele der Hüttenleute und das macht uns echt zu schaffen.
Lage entspannt sich
Und immer wieder geht die Sonne auf, so kann ein Foto von der Toni Lenz Hütte mit einem schönen Sonnenaufgang kommentiert werden und so ist es auch. Die Situation am Berg entspannt sich und die Extremwetterlage ist abgezogen und schon an diesem Wochenende kommen wieder höhere Temperaturen, so steht wohl einer schönen herbstlichen Wanderung in den nächsten Wochen hinauf zur Toni Lenz Hütte nichts im Wege.
Für die Hüttenwirte ist es ein wichtiges, nun noch ein versöhnliches Ende der Saison zu erleben, um weiterhin das Erlebnis Berghütte anbieten zu können.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001 / Hans Kranawetvogl
Video: DE_01_001
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