Hüttenwirt, hätte ich Kinder würde ich die gerade abends nicht alleine draußen Spielen lassen
Wir haben mit dem Hüttenwirt gesprochen.
Die Situation am Rossfeld hat sich in den letzten Wochen dramatisch zugespitzt, nachdem die Polizei fast täglich von Kontrollen am Rossfeld berichtet war die allgemeine Meinung die Szene hätte es verstanden und es würde rückläufig sein, doch schon nur ein eigener Augenschein in der letzten Nacht gezeigt hatte, es ist nicht so.
Eine kalte Nacht mit traumhafter Fernsicht, da sollte man meinen, es würden die Menschen hinauf aufs Rossfeld fahren, um insbesondere den besonderen Flair, das Lichtmeer der Stadt Salzburg, oder auch das Salzachtal sowie den ungetrübten Blick hinunter auf Berchtesgaden und seine Berge zu genießen. Noch dazu nimmt der Mond derzeit wieder zu und so ist das Licht vom Mond etwas Besonderes, das die Berggipfel in schönsten Silhouetten erstrahlen lassen.
Doch das einzige Auto, das hinauf auf den Berg gefahren ist, war ein hochmotorisierter BMW mit Landshuter Kennzeichen, der nur eines im Sinn hatte. Driften auf Teufel komm raus, bis das Fahrzeug in die Schneewechte neben der Fahrbahn krachte.
Offenbar ist weiterhin der Eindruck da, dort oben sei es erlaubt, dort oben wäre es nicht gefährlich und man könne sich wie in einem Computerspiel halt im Real live aufspielen.
Der Hüttenwirt der Skihütte Rossfeld ist sauer, hat er doch vor zwei Jahren aktiv an der Versorgung des tödlich verletzten Motorradfahrers geholfen, ebenso den schwer verletzten Kindern leistete er Erste Hilfe und wie er es sagte, es sind keine schönen Anblicke, die man da hat.
Und die Serie an schweren Unfällen auch direkt unterhalb seiner Skihütte hat in den letzten zwei Jahren nicht abgenommen.
Erst im letzten Herbst stürzte ein junger Mann, der zusammen mit Freunden extra aus dem Raum Dingolfing anreiste, um auf dem Rossfeld zu driften, nach 168 Metern in den angrenzenden Bergwald.
Ja, man ist fassungslos, meine Gäste berichten, sie haben teilweise wirklich Angst und ja, deswegen kommen viele einfach nicht mehr hinauf aufs Rossfeld.
War es früher so, dass gerade bei so Sternen klaren Nächten die Sternenbeobachter*innen, die verliebten Pärchen und viele mehr hinauf kamen, teilweise eng umschlungen die Nacht zu genießen.
Heute bleiben diese aus, weil sie Angst um ihr Leben haben, weil sie sich nicht sicher sind, dass sie nicht wie die Kinder vor zwei Jahren einfach überfahren, einfach tot gefahren werden.
Die Polizei kontrolliert fast jede Nacht und trotzdem ist es den Personen völlig egal, denn sie haben oft auch Späher eingesetzt, die melden, jetzt kommt die Polizei und dann hauen sie ab.
So waren damals beim tödlichen Motorradunfall trotz des schweren Unfalles über 100 Biker davongefahren und hatten das Weite gesucht.
Seitens der Anwohner wie dem Hüttenwirt ist es klar, es ist geschäftsschädigend, die Herrschaften kehren ja nicht ein bei uns, sondern trommeln in der Nacht an unsere Tür und fragen, ob man sie aus dem Schneehaufen befreien kann, wo sie hineingerauscht sind.
Dass dann noch versucht wird, auf einer Skipiste zu fahren, das zeigt, wie ignorant sie sind und wie wenig Respekt sie überhaupt haben vor dem Eigentum anderer.
Ja, leider wird es wohl nur mit einer totalen Sperre des Rossfeldes gehen, dass ab 20 oder 21 Uhr nur noch jene mit Zugangskarte aufs Rossfeld fahren können, alle anderen nicht.
Sicher kann man dann für Sternbeobachter den Weg finden, dass sie sich anmelden, können und so eine einmalige Zufahrt gewährt bekommen, doch so kann und darf es nicht weitergehen.
Ja, zu guter Letzt trifft er die traurige, aber klare Aussage. Hätte ich Kinder, die würde ich nicht alleine draußen spielen lassen, das ist viel zu gefährlich, die würden sie mir tot fahren.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
Video: DE_01_001
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