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Extremwetter, Dauerregen, die kleinen Bäche sind das Problem. Bad Reichenhall bangt um Ortsteil.

Derzeit noch im Griff.

Wir haben die Situation derzeit noch im Griff, so der Kreisbrandinspektor Andreas Gabriel, welcher explizit die Aufgabe hat, Unwetterkatastrophen zu managen. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Reichenhall und ihr Löschzug Karlstein stehen seit genau 7 Uhr morgens im Einsatz, denn da gab es die ersten Meldungen, dass der Abfluss des Tumsee und ein weiterer Bach über die Ufer gingen.

Der kleine Bach aus dem Tumsee ist schon 2013 bei der großen Naturkatastrophe das Problem gewesen; damals hat dieser so viel Wasser geführt und wurde bei kleinen Brücken immer wieder aufgestaut.

Die Folge war, ganze Teile von Karlstein standen unter Wasser, Dutzende Keller wurden überflutet, doch heute spielten diese kleinen Brücken und das extrem in einem Betonkorsett gepresste Bachbett wieder die Schlüsselrolle. So wehrten sich die Anwohner mit Bierbänken und Sandsäcken als provisorische Uferbuchungserhöhung gegen die Wassermassen. Doch der Regen hört nicht auf und so ist der Blick bange gen Himmel und man hofft, dass die Intensität der Niederschläge nachlassen.

 

Der zweite Bach, der die Situation unterhalb der Kaserne Hochstaufen in Bad Reichenhall so brenzlich macht, erklärte Andreas Gabriel so.

Wir haben am Hochstaufen eine Messanlage, die hat entgegen aller anderen Messanlagen 190 Liter Wasser je m² gemeldet und das ist, das Doppelte, was die anderen Flüsse her anfordern. Ja, dieser Bach trifft unterhalb von Karlstein zwischen Kaserne und Hochstaufen auf den Ablauf des Tumsee.

Beide zusammen müssen dann erneut einen sehr schmalen in Betonkleid gefassten Kanal in die Saalach abfließen und das ist unmöglich bei diesen Wassermassen.

So ist eine enorme Fläche von mehr als 3 auf 1,5 Kilometern überflutet und das Wasser steigt und steigt.

Wir haben so nicht die Probleme mit den großen Flüssen, die können noch viel fassen, doch die kleinen Bäche, die schaffen im gesamten Landkreis die Probleme. So ist rund um den Hochstaufen auch auf der Seite von Anger die Situation brenzlich, denn auch dort gehen Bäche über.

 

Marktschellenberg

 

In Marktschellenberg hingegen sind die Menschen sehr nervös den sie blicken auf das letzte Hochwasser noch sorgenvoll zurück . Die wichtigen Hochwasserschutzbaumaßnahmen haben sich weiterhin verzögert Straßenbauamt und Wasserwirtschaftsamt konnten sich nicht einigen und so verzögerten ich die Baumaßnahmen um Jahre. Nun soll Anfang des kommenden Jahres damit begonnen werden und alle hoffen, dass sie in diesem Jahr davonkommen und die Berchtesgadenern Ache in ihrem Bett bleibt.

Kleinere Erdrutsche jedoch hat es schon gegeben. Als Sicherheitsvorkehrung hatte man seit gestern alle Wehre entlang der Berchtesgadener Ache gesenkt, um so einen höheren Wasserstand zu verhindern.

 

Emotionen

 

Der 91-jährige Pensionär Herr Bungenstock erzählt, dass er in Karlstein, in dem er seit über 45 Jahren lebt, schon höhere Hochwasser erlebt hatte. Jedoch macht es schon Sorgen, gerade auch für die vielen älteren Menschen, wenn sie sehen müssen, wie das Wasser steigt und steigt und dass die Feuerwehren bereits anfangen mussten, Keller auszupumpen.

 

So hofft er, dass auch sie in dem Jahr glimpflich davonkommen, auch wenn es enorme Wassermassen sind, die sich dort vor seinen Füßen ausbreiten.

 

 

Erster Großeinsatz für neue Kommandanten

 

Der neue Feuerwehrkommandant von Bad Reichenhall muss nun ebenfalls seine erste Feuerprobe organisieren. Erstmals hat er eine Unwetterlage dieses Ausmaßes nach der Übernahme des Kommandos zu bewältigen. Aber er ist sich sicher, mit seiner hoch engagierten Mannschaft die Situation im Griff zu behalten.

Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001

Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001

Video: DE_01_001

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