25 Jahre Pressefoto Bayern, feierliche Verleihung der Sieger 2024 im Bayerischen Landtag
Ilse Aigner, Landtagspräsidentin des bayerischen Landtages, eröffnete heute feierlich die Preisverleihung und die Ausstellung des Pressefotos Bayern 2024.
Bereits das 25 x wurde nun dieser renommierte Preis in 8 Kategorien verliehen.
Anders als in den Jahren zuvor ist in diesem Jahr kein Freuen unter den Gewinnern, was aber auch ein Spiegel der Situation ist. Wie erst in der Auswertung der Fotografen einen Namen des Bayerischen Journalistenverbandes des Frühjahres ergab, waren nur knapp über 10 % aller Fotografen, die namentlich genannt werden, Frauen.
Der Pressefotograf, der in vieler Hinsicht mit dem Rücken zur Wand steht, zeigt einen ganz kurzen schnellen Blick in regionale Online-Portale und Tageszeitungen. Allzu oft steht dann dort privat (absolut falsche Nennung des Fotografen)
Oder aber auch Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei oder die ganzen anderen Hilfsorganisationen. Nein, sogar Politiker und politische Parteien liefern heute Bilder und diese gratis, welche dann unkontrolliert und unreflektiert von vielen Redaktionen genutzt werden.
Die Landtagspräsidentin und CSU Mitglied Ilse Aigner sprach es dann auch deutlich an, diese Bilder hier sind einen Spiegel der Realität, ein eingefrorener Moment es sind journalistische Arbeiten und was würden wir in der Gesellschaft machen, wenn es keine unabhängigen freien Bildschaffenden mehr geben würde. Die Demokratie würde abgeschafft und untergraben.
Dass ihre eigene Partei und die Regierungsparteien zu den Extremen der Selbstdarstellung gehören, hat sie weggelassen. Ein Markus Söder als Ministerpräsident extrem in den sozialen Medien. Aber auch andere wie Dobrindt oder gar damals Andreas Scheuer, welcher für Interviews wenig Zeit hatte, aber wöchentlich Videos postete, zeigt, wie weit weg viele politische Verantwortliche in der Wahrung der Pressefreiheit, der unabhängigen Berichterstattung stehen.
Erst jüngst veröffentlichte der Bürgermeister der Gemeinde Berchtesgaden Fotos von einem Brand eines Bauernhofes in Berchtesgaden und missachtete dabei die Regeln der moralischen Etikette. Ein Teil seiner Bilder waren Fotos von Beginn des Brandes, bei dem die Rettungskräfte bisher nicht über Umfang und Situation Bescheid wussten. Welches Signal sendet er damit an die Bevölkerung? Gaffen ist OK, wenn es geile Bilder sind oder so in der Art.
Bei selbigem Brand verteilte das bayerische Rotkreuz auch gleich solche Bilder, ohne einen einzigen Rotkreuzmitarbeiter am Bild zu haben und offenbart ihre Sensationsgier und keineswegs die Grundlage der Öffentlichkeitsarbeit. Auch werden diese Bilder in keinem erklärenden Kontext veröffentlicht, sondern als geiles Bild, und das war es.
Das Pressefoto Bayern, das das renommierte Fotoevent Bayerns und weit über die Grenzen hinaus in den anderen Bundesländern Anklang findet, offenbart die Wichtigkeit der Veranstaltung.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Auswahl von 80 Bildern bei über 1200 Einsendungen eine breite Diskussion hervorrief und auch die Jury sich keineswegs einig war bei den Entscheidungen.
Trotz alldem entstand eine bunte und von Vielfalt geprägte Sammlung von Fotos, die in vieler Hinsicht Geschichten zu erzählen haben.
Aber auch die vielen Diskussionen um das eine oder andere Bild brachte die Besucher des hochrenommierten Events zueinander und es konnte viel ausgetauscht werden. Dass sich nur wenig politische Prominenz zu dem Event eingefunden hatte, offenbart aber wiederum, mit welcher Irritation so manche politische Parteien mit Presse und Pressearbeit umgehen.
So erschütterte am selbigen Tag der Skandal um die Bundes-FDP und das D-Day-Papier zur Auflösung der Ampelregierung und den Rücktritten eines Teils der Führung der Partei, wie ignorant oft auch renommierte Parteien agieren.
Oder der Parteitag der AFD in Bayern, in dem sich Journalisten auch mit Unterstützung des Bayerischen Journalistenverbandes erst in die Berichterstattung des Parteitages einklagen mussten.
So verwundert es nicht, dass genau ein Foto zu einer Großdemonstration in München gegen Rechts bei der Jury den größten Zuspruch bekommen hat und als Sieger auserkoren wurde.
Die Fotoausstellung wird nun nach einigen Wochen im Bayerischen Landtag in etlichen Stationen in Bayern bis zum Herbst 2024 zu sehen sein.
In einer Serie an Bildern haben wir viel mehr das Event in den Fokus unserer Berichterstattung gestellt, den Fotografen, der die Fotografen ins Bild setzt, ist ebenso ein Motiv wie der Gedankenverlorene Blick Ilse Aigner im Bilderkatalog des Wettbewerbes. Oder die Diskussion von Fotografie Studenten*innen über die Bilder der Ausstellung sowie viele andere Momente der Preisverleihung.
Aber auch die Ehrung von Maria Goblirsch der liebevoll genannten Mutter der Ausstellung des Wettbewerbes, fand einen netten Moment zu diesem Tag.
Tauchen Sie ein in das besondere Event, das heute Mittelpunkt der medialen Kompetenz war.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
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