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18-09-2022 wir haben alles versucht doch es ist viel zu gefährlich, dort oben ist Winter

Extreme Situation

Ja, seit 36 Stunden suchten die Retter nach dem 24-jährigen Niedersachsen, der am Samstagmorgen am Parkplatz Hintersee zu einer hochalpinen Tour aufbrach.
Der Junge Mann, nur mit mäßiger Bergerfahrung, wollte den Hochkalter über die Blaueishütte und dann hinauf zum Gipfel besteigen. Dass seit Tagen der heftige Wetterumschwung prognostiziert wurde, dessen war er sich wohl so nicht bewusst.
Den gegen frühen Nachmittag meldete er sich mittels Notruf und meldete, dass er sich in akuter Gefahr befinde. Er sei einige Meter weit abgerutscht bzw. abgestürzt und nicht wirklich verletzt. Jedoch habe er einen Handschuh verloren.

Sofort machten sich die Retter aus der Ramsau auf den Weg, den jungen Mann zu helfen. Neben Hubschrauber wurden auch Bodengebunden, terrestrisch auf den Weg.
Immer wieder hatte man Kontakt zu dem Verunfallten mittels Telefon und so dachte man würde, in etwa wissen, wo sich dieser befindet.
Doch das Wetter wurde von stunde zu stunde schlechter.
Auch der Versuch, mit dem Hubschrauber extra einem nachtflugtauglichen Polizeihelikopter eine Suche durchzuführen, misslang, den die Maschine geriet, immer wieder in heftigste Turbulenzen.

Mittlerweile hatten die Bergretter sich bis auf rund 2400 Meter Höhe vorgekämpft, bei stark vereistem Felsen und Schneehöhen bis zu 70 CM mussten sie ihren Aufstieg abbrechen. Es wurde viel zu gefährlich. In der Nacht ging dann endgültig der Handyempfang, verloren und auch eine Peilung misslang, man fand ihn nicht mehr, den jungen Bergsteiger. Um 03.30 Uhr beendete man in der Nacht die Suche und schon um 6 Uhr morgens starteten erneut Retter und Alpinpolizisten mit der Suche, auch ein Hubschrauber wurde wieder eingesetzt. Doch auch jetzt musste man dieses schweren Herzens gegen 14 Uhr abbrechen und beenden. Es gibt keine Möglichkeit sicher, dort oben noch jemanden zu finden, ohne selbst die Retter in höchste Lebensgefahr zu bringen. Mittlerweile ist an einigen Stellen die Lawinengefahr hoch und extremer Wind und Kälte macht den Rettern zu schaffen.

Für den jungen Mann gibt es leider nur noch wenig Hoffnung, die jedoch zuletzt stirbt. Jedoch wir wissen nicht einmal mehr, ob wir ihn noch in diesem Jahr finden, den der Schnee kann auch bis zum Frühling liegen bleiben und dann hat man keine Chancen.

Es gibt Parallelen zu dem Fall des jungen Bergläufers, der am 12. Oktober 2020 am Watzmann auf der Wiederroute vermisst wurde. Dieser wurde erst im Frühjahr 2021 durch Bergsteiger gefunden. Er war damals nach einem schweren Sturz vermutlich erfroren.

Für die Polizei ist es bedauerlicherweise immer wieder im Herbst bei ersten Wetterumschwüngen so, dass es zu solchen tragischen Ereignissen kommt. So empfiehlt die Polizei, dass man derzeit bei diesen Wetterverhältnissen solche Touren gar nicht unternimmt, den die Gefahren sind, extrem und den Rettern sind oft die Hände gebunden, wenn es zum Unglück kommt.

In diesem Jahr hat es in den Westalpen erheblich viele tragischen Bergunfälle gegeben. So hoffen die Alpinpolizisten aus Berchtesgaden, dass sie nicht nun so eine schwarze Serie wie im letzten Jahr bekommen, in dem sie enorm viele Bergtote zu verzeichnen hatten.

Polizeibergführer J. Fegg sprach exklusiv mit AKTIVNEWS zu dem tragischen Bergdrama am Hochhalter in den Berchtesgadener Bergen.

Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001

Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001

Video: DE_01_001

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