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13-06-2021 die alte Sicherung hielt nicht, Polizeibergführer berichtet von tödlichen Bergunfällen

Drei Bergtote in 10 Tagen

Der Samstag wird wohl lange in Erinnerung bleiben bei den beteiligten Organisationen. Ein relativ schwül warmer Sommertag mit wechselhaftem Wetter. In den Hochgebirgslagen liegen noch große Mengen Schnee und auch die Wolken Situation ist schnell wechselnd.

Dennoch sind die Wanderparkplätze überall stark frequentiert und die Bergwanderer, Bergsteiger aber auch Kletterer stürmen regelrecht die Berge.

Gegen Mittags erreicht dann die Notrufzentrale ein erster Notruf, der nichts Gutes ahnen lässt. Ein Kletterer sei am Untersberg aus großer Höhe ins Seil gefallen und sein Bergkamerad kann ihn zwar sichern aber nicht zu ihm gelangen.
Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Sofort entsendet die Rettungsleitstelle den Rettungshubschrauber Christoph 14 sowie die Bergretter aus Marktschellenberg und einen Rettungswagen nach Marktschellenberg.
An der sogenannten Breitwiese dem Landeplatz der Bergretter in Marktschellenberg nimmt der Hubschrauber sofort zwei Bergretter auf und fliegt sie zur Einsatzstelle. Mittels Seilwinde werden beide Bergretter zur Unglücksstelle abgeseilt während ein Bergretter zum Unverletzten geseilt wird, wird der zweite direkt zum im Seil hängenden Kletterer geflogen und dieser nimmt mittels Kapperbergung den Abgestürzten ans Seilwinden Seil.
Der Hubschrauber fliegt Bergretter samt Unfallopfer an der Seilwinde hängend ins Tal.
Dort übernimmt die Notärztin des Hubschraubers sowie der Bergrettungsarzt und die Besatzung des Rettungswagens und Bergretter den Verunglückten und bringen ihn sofort in den Rettungswagen.
30 Minuten Lang versuchen sie das Leben des Mannes zu retten doch offenbar waren die Verletzungen die der 47 Jährige Kletterer aus dem Raum Nürnberg erlitten hatte so schwer, dass er nicht wieder ins Leben zurückgeholt werden kann.
Der Rettungshubschrauber Christoph 14 fliegt in einer zweiten Runde den zweiten Bergretter und seinen Bergkameraden aus der Wand sicher ins Tal.

Für den Bergführer, Polizeikommissar Fegg Jörg begann dann zusammen mit seinem Kollegen die Ermittlungsarbeit zum Unfallhergang.
Mittels des Polizeihubschraubers Edelweiß 6 aus München werden die beiden Bergführer und der eine Bergretter, welcher den Verunglückten geborgen hat, zur Unfallstelle geflogen und abgeseilt doch noch während der Hubschrauber über der Einsatzstelle ist erreicht die Besatzung ein weiterer Funkspruch.

Eine Tote Person ist im Gipfelbereich des Watzmannes gefunden worden und so fliegt der Hubschrauber mit dem Kollegen von Herrn Fegg in die Gemeinde Ramsau.

Dort hatte am Watzmann ein Bergsteiger auf über 2500 Meter Höhe in der sogenannten Wiederroute oder der sogenannten kleinen Ostwand die sterblichen Überreste eines Verunglückten gefunden.

Mittels Polizeihubschrauber wurde nun Polizeibergführer und Bergretter aus der Ramsau zur Fundstelle geflogen.
Der Polizeibergführer führte die polizeilichen Ermittlungen durch und anschließend wurde der Verstorbene geborgen und mittels Hubschrauber ins Tal geflogen.
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist der Verstorbene jener 21-jährige Mann der seit dem 11. Oktober 2020 als vermisst galt.
Am 12. Oktober hatte man eine große Suchaktion nach dem Mann durchgeführt, dennoch hatte der an dem Tag einbrechende Winter vermutlich den Verstorbenen sofort abgedeckt und verschüttet.

Eine Obduktion soll nun die Identität klären.

Am Untersberg nahm unterdessen der Bergführer Herr Fegg den Unfallhergang auf.
Der Kletterer war, in eigentlich leichterem Gelände bei der Umgehung einer kleinen Schwierigkeit aus bislang ungeklärte Ursache zu Sturz gekommen. Sein Sturz führte über knapp 55Grad steilen Fels-durchsetztes Gelände und einer dieser alten geschlagenen Sicherungshaken rissen aus so, das der Mann eine enorme Sturzlänge von 40 Metern ins Seil hatte. Der letzte auch geschlagene Sicherungspunkt hielt der Belastung stand und so konnte sein Bergkamerad den weiteren Absturz verhindern. Nur wenige Meter weiter fällt der Berg senkrecht mehrere Hundert Meter tief ab.

Polizeibergführer Fegg Jörg erklärt in einem exklusiven Interview die gefahren und die gesamten Abläufe.

Hören Sie einfach mal rein.

Für Berchtesgaden war das nun bereits der dritte Bergtote innerhalb von 10 Tagen. So war am 3. Juni ebenfalls eine Kletterin rund 80 Meter weit am Rothofenturm (Latschengebirge / Gemeinde Bischofswiesen) tödlich abgestürzt.
AKTIVNEWS berichtete.

Das die Berge zu einem Freizeitspielplatz wurde schafft viele Sorgen den das wichtigste ist das die Bergtouren ordentlich vorbereitet worden und das keine unnötigen Risiken eingegangen werden.

Hören Sie das ganze Gespräch als Podcast an.

Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001

Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001

Video: DE_01_001

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