Wer kennt die Schlagzeilen, nicht respektlose Jugendlichen tun die so, dass das und dann ist die Empörung enorm. Wie kann unsere heutige Jugend denn nur so sein, was ist da schiefgelaufen? Warum haben die Jugendlichen heute keinen Respekt vor nichts und niemandem?

Doch ist das so?

Ein sehr trauriges Beispiel an wirklicher Respektlosigkeit an mangelnder Vorbildfunktion ereignete sich auf dem Schulfest des Gymnasiums Berchtesgaden. Dessen Motto lautete „Miteinander für einander“ und ja, die Schule lebt es in vieler Hinsicht vor.

Seit Wochen planen und organisieren die Kinder und Jugendlichen Ihr Schulfest drei Tage vor dem letzten Schultag im Gymnasium. Sie probten und übten, studierten alles Genauesten ein, um ihren Eltern und Verwandten sowie Freunden zu zeigen, was sie in diesem letzten Schuljahr alles vollbracht hatten.

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Viele Lehrkräfte unterstützten sie da ebenso, dass es eine einzigartige, in Erinnerung bleibende Veranstaltung wird.

Doch schon zu Beginn der Veranstaltung versucht der Direktor, sein Stellvertreter und auch die Elternsprecherin vergebens, die Eltern und Anwesenden dazu aufzufordern, nun für eine Weile ruhig und still zu sein und den Kindern die Aufmerksamkeit zu schenken.

Nein, ein guter Teil der Anwesenden findet es wichtiger zu erzählen, wo sie indessen in den Urlaub fahren, was gerade politisch passiert, sich Witze zu erzählen, über andere Menschen in der Aula zu sprechen, was wie gut schmeckt und vieles mehr. Ein permanenter Lärmpegel übertönt jegliches Wort der Redenden auf der Bühne.

Das Ganze geht so weiter, dass es ein permanentes Kommen und Gehen ist, dass der Eindruck entsteht, man ist in einem Bierzelt, bei dem man hallt, als lästiges Beigeschenk eine Darbietung auf der Bühne erhält.

Was auffällt, sind die vielen Kinder und Jugendlichen, die gespannt den Aufführungen der Klassenkameraden*innen folgen und ihre Handys zücken, um es einzufangen. Ja, diese Kinder zollen ihren Freund*innen mehr Respekt als all die anderen Erwachsenen in der Aula.

Ältere Menschen wie Oma und Opa die extra für die Veranstaltung ihrer Enkel oftmals Hunderte Kilometer angereist waren, stehen schon fast die Tränen in den Augen, weil sie können einfach ihre Enkelkinder nicht verstehen doch nur wenige fordern jene, die dauerhaft, sich unterhalten und einen Lärmpegel erzeugen auf nun ruhig zu sein und ihre Aufmerksamkeit den Darbietungen zu schenken.

Kennt man es aus Hollywoodfilmen, aus Werbungen (aktuell Kaugummiwerbung im TV), wo Eltern und Erwachsene still und aufmerksam in einem abgedunkelten Saal sitzen, um ihren Kindern zuzusehen, zu hören, so ist die Realität eine ganz andere.

Indessen fragt man sich, wo ist denn der Respekt geblieben? Eltern haben Erwachsene nicht eine klare Vorbildfunktion; müssen wir uns nicht wundern, wenn Kinder respektlos sind, wenn ihnen anderes wichtiger ist??

So geht wohl diese Schulveranstaltung bei vielen Anwesenden ein als eine der respektlosen der Geschichte, als ein Beweis, wie respektlos heute Erwachsene mit Leitung der Kinder umgehen, als ein Zeichen, wie sich die Gesellschaft auf Egoismus fokussierte.

Der tiefste Respekt gebührte all jenen, auch dem Lehrkörper, aber gerade den Kindern für ihre einzigartigen und tollen Leistungen, die sie vollbrachten und für den Stolz, dass sie diese Respektlosigkeit der Erwachsenen ertrugen.