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Kaprun, wie aus einem Bauerndorf eine Immobilienwüste wurde, von einst zu jetzt

Architektonisch fragwürdig

Einst ein von Landwirtschaft und dörflich scheinbarer Idylle geprägtes Dorf, zu einem von Kommerz und Bettenburgen geprägten Ort. Das ist die Geschichte, wie sie sich in den Alpen in Österreich immer und immer wieder abspielte und abspielt.

Mehr, größer und imposanter heißt die Devise und nicht mehr schön und schöner. Dem wie in so vielen Orten ist der eigentliche Charakter des Ursprünglichen verloren gegangen.

Ist eine Bausünde oder eine Neuerung, wie sie andere es nennen wollen, der nächsten gefolgt?

Ein Streifzug durch den Ortskern offenbart das Dilemma in dem sich der Ort unwiederbringlich manövrierte.

Schon zum Beginn der Industrialisierung und dem Aufstieg des Ortes wurde ein zukunftsorientiertes Denken und Handeln verabsäumt, sondern es wurde zweckmäßig gebaut und errichtet.

Der Grundstein für die Entwicklung in eine Zukunft, die heute den Ort prägt, wurde gesetzt.

Hat man anfangs noch Wohnhäuser errichtet, die sich versuchten in ihrer Funktion, aber auch in ihrer Form ein wenig in die Regio und die dort seit Jahrhunderten eingebürgerte Bauweise einzufügen.
So entstanden gerade in den letzten 30 Jahren eine Bausünde nach der nächsten.

Prägt heute ein hochmodernes klobiges einer Seilbahnstation anmutendes Architekturdenkmal in Form eines Sportgeschäftes unterhalb der Alten Kirche, des Friedhofes und des Pfarrhauses, so ist dies wohl noch ein im Akzent gesetzter Widerspruch, der sich erklären und akzeptieren lässt.

Doch nebenan ist ein Hotel in mediterraner Bauweise mit anmutigen Gesteinssäulenbalkonen zu finden. Wiederum ein wenig entfernt davon sind neuen Bauklotz ähnlichen Wohnanlagen entstanden. Für diese mussten die alten noch in Tradition Anlehnung gebauten Wohnhäuser weichen.

Aber auch so manches historisches Gebäude wird eingezwängt zwischen reinen Zweckbauten ohne jeglichen historisch anmutenden Charme.

So wichen auch im Ortszentrum alte Gebäude neuen Betten-Burgen und Häusern ohne großer Charakteristik.

Versucht der Ort, der immerhin 8000 Gästebetten zählt, vieles auf alt zu trimmen und zu erklären, doch dies misslang fast immer grundlegend durch ihre extensive Bauart und Unstimmigkeit der Ziele eines harmonischen Ortsbildes.

So ist Kaprun ein Mahnmal von wirtschaftlichem Erfolg, dem ein traditionelles romantisches Gesamtbild weichen musste.

Bei den Touristen ist es beliebt und so sind auch in dem Jahr in dem 2G als Muss gilt, um überhaupt hier als Gast zu nächtigen, die Skilifte zu nutzen oder in die Terme zu gehen vollends auf der Erfolgsspur. Die Betten sind gefüllt, der Rubel rollt.

Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001

Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001

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