Die zweite Insolvenz innerhalb von kurzer Zeit, Möbelkonzern wird geschlossen.
Wer kennt sie nicht, die Möbelhäuser des Möbelhandelskonzern Leiner/Kika einerseits in ihrem Grün gehalten (Leiner) andererseits in Rot (KIKA), waren sei doch für zum großen Teil hochwertige Möbel und Deko bekannt.
In unzähligen Wohnungen und Unternehmen stehen heute Möbel dieses Handelskonzerns, doch es ging nach Jahrzehnten erfolgreichen Geschäftes schief und das Unternehmen schlitterte in die Insolvenz.
Konnte man die erste Insolvenz noch in Eigenverantwortung handhaben, so hoffte man durch neue Aufstellung für einen erfolgreichen Neustart gerüstet zu sein, so ging es dennoch schief.
Es ist eine der großen Insolvenzen in Österreich, in einem Land, das sich noch in jüngster Vergangenheit brüstete, wirtschaftlich top zu sein. Doch viele der Unternehmen standen in Wirklichkeit nur auf dem Papier gut da und im Inneren waren sie bereits marode und ineffektiv.
Heute werfen viele die COVID-Pandemie in die Waagschale der Ursachen der Pleite, doch ist das wirklich so?
Sieht man sich doch die Unternehmen an, die in den letzten Wochen in die Schlagzahlen geraten sind, so sieht man eher ein falsches Verständnis von Wirtschaft, der Führung und der Führungskräfte als ursächlich.
So ist auch KTM, das Vorzeigeunternehmen, in die Insolvenz mit drastischen Folgen für die Belegschaft gerutscht. Auch dort wird viel spekuliert, was die Ursache ist.
In Wirklichkeit kommt auch dort zum Teil Überheblichkeit der Führung, Abgehobenheit und Inkompetenz innerhalb des Unternehmens, seiner Führungen als Hauptursache zutage.
So ist aus dem Unternehmen bekannt, wie verschwenderisch zum großen Teil mit den Ressourcen des Unternehmens umgegangen wurde.
Auszubildende des Unternehmens wurden eine Doktrin der Überlegenheit eingetrichtert und das musste sich alleine schon an einem Beispiel, dass die Unternehmenssprache Englisch im Unternehmen war.
Nein, als österreichisches Unternehmen wurde ausschließlich auf Englisch kommuniziert, so wurde es zumindest vielen der Auszubildenden beigebracht. Ja, es ist gut, wenn man Fremdsprachen beherrscht und wenn man in einer Fremdsprache gut ist, doch es ist schon ein enormer Unterschied, wenn man dies dann als Unternehmenssprache in einem deutschsprachigen Raum einsetzt. Denn so kommen alleine schon durch die Kommunikation grundlegende Fehler zustande, die einfach menschlich sind.
Auch Bonifikationen in Millionenhöhe sind so ein enormes Problem der heutigen Unternehmen, denn sie laufen völlig aus dem Ruder. Hat es doch bei KTM trotz COVID-Hilfen Millionen-Summen und Förderung gegeben in den letzten Jahren, was nun natürlich zu Fragen führt.
Was zeigen jedoch diese Insolvenzen im Allgemeinen, offensichtlich ist, dass die heutige Führung und ihre Ausbildung unrund läuft, es muss hinterfragt werden, vielleicht wird der Grundstock für diese Unternehmenspleiten nicht schon in den Universitäten für Wirtschaft gesetzt. Wird dort nicht eine falsche Unternehmenskultur gelernt und vermittelt oder nehmen die Lernenden von den Lehrenden es falsch auf.
In den letzten Jahren ist es immer mehr zu beobachten, wie eine Mentalität Fire and Forget Strategie gefahren wird. Personen im Management der Unternehmen ist es egal, was mit dem Unternehmen passiert, sie kommen und gehen. Bildlich bringen sie ihre Schäfchen ins Trockene und ziehen weiter.
Dass dies auf lange Sicht nur eine enorme Blase erzeugt, die nicht mit viel Inhalt gefüllt ist, erklärt sich von selbst.
So wird diese Insolvenz von Leiner/Kika und auch von KTM nicht die Letzte sein, über die berichtet werden wird.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001
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