27-09-2017 Marktschellenberg Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft
Es ist ein zentral gelegener, vom Salzabbau und der Saline geprägter Ort. Ja dem Salzabbau
und der Saline verdankt Marktschellenberg seinen Markttitel und auch die prächtige und für
eine 1900 Seelengemeinde weit überdimensionierte prächtige Kirche.
Marktschellenberg ist aber noch mehr. Es ist verkehrsinfrastrukturmäßig der idealste Ort.
In 15 Minuten ist man in der Stadt Salzburg, der größten Stadt der Region, in 5 Minuten auf der
Autobahn und somit auch schneller auf dem Weg zu den großen städtischen Zentren der
Region. Marktschellenberg ist aber auch ein Ort der auf eine lange baugeschichtliche Epoche
zurückschauen kann und ist nicht nur wie man annehmen möchte ein Ort, der nur von
Landwirtschaft und einfachem Wohnen lebt.
Doch Marktschellenberg hat ein großes Problem!
Marktschellenberg ist regelrecht eingeschlafen in eine Art Dornröschenschlaf. Der Nahversorger
existiert eben so wenig wie eine Gastwirtschaft oder ein Jugendtreff. Es führt eine breite
Bundesstraße als Transitweg für Pendler und Reisende durch den Ort und trotzdem nimmt er nicht
den Platz ein, den er in seiner Region einnehmen könnte.
Andere Gemeinden haben das viel besser viel effektiver gemacht, wie zum Beispiel die Gemeinde Ramsau welche sich zum ersten Bergsteigerdorf in Deutschland prämieren ließ und so einen eigenen
Wertmarker setzte.
Ein riesiges Problem in dem Ort ist der Neid. Neid insofern, dass ein anderer etwas für den Ort erreichen kann und so lähmen sich politisch Verantwortliche immer wieder gegenseitig und
auch innerhalb der Bevölkerung sind Neid und Missgunst mit die größten Hemmschuhe
der Gemeinde.
Visionen!!
Es hat gefehlt und es fehlen noch immer an allen Ecken Menschen mit Visionen und mit Zukunftsvorstellungen
denen man auch mal zuhört und denen man folgen mag. Kaum kommt einer auf eine gute Idee, gibt es direkt
Zwanzig, die etwas dagegen haben und die somit für sofortige Entmutigung sorgen.
Es gibt unzählige Gründe warum und weswegen etwas nicht funktioniert, warum und wieso
etwas nicht gemacht werden soll und darf und warum und wieso etwas einfach nicht in den Ort
passt. Viel zu selten kommt jemand und setzt etwas gegen alle Strömungen der
Neinsager um.
Wieso denkt man denn nicht anders? Was können wir denn machen? Was bringt uns weiter? Welche
Werte und Schätze haben wir? Wieso wurde nun bei der Neugestaltungder Ortseinfahrt ein
historischer Ortsmarker einfach weggerissen nur unter der Premisse „Was soll man denn mit einigen hundert Jahre
alten Steinen die in Rundbögen kunstvoll gebaut wurden anfangen, die stören doch nur!!??
Auch eine einzige Vision was man mit so etwas anfangen könnte wurde nicht diskutiert. Im Gegenteil,
man möchte seine Straße dort errichten und schon ist es vorbei mit der Vision.
Das Wah®, der Marktschellenberger Grenzturm der vor einigen Jahren eine Beleuchtung
erhalten hat, ist ein kaltes Monument der Geschichte ohne wirkliche effektive Nutzung und ohne
Wert den die Gemeinde für den Ort oder für die Bevölkerung nutzen kann.
Stellt man sich doch nur mal vor: Im Winter. Es schneit, ein kleiner schmuckvoller Adventsmarkt/
Weihnachtsmarkt mit kleinen Hüttchen steht dort vor dem Turm und stilvolle Beleuchtung hüllt
diesen Ort in stimmungsvolles Licht. Ein Anziehungspunkt für viele und eine einmalige
Möglichkeit.
Ein Parkplatz mit ausreichender Kapazität ist nur 100 Meter entfernt, der Ort würde auch vom
normalen Verkehr gesehen und empfunden werden und Marktschellenberg hätte wieder einen
sogenannten Marker gesetzt.
Lass in dem Turm Märchen- oder andere Buchlesungen stattfinden und zwar zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Die
Menschen würden es nutzen und erleben das besondere Flair dieses Ortes.
Der Ort würde Kultur bekommen und etwas darstellen, was Menschen zum heutigen Wohlbefinden suchen.
Chalets
Nun will ein Investor eine Chalets-Siedlung errichten und zwar für hochwertigen Tourismus. Das führt nun zu heftigen Kontroversen und Diskussionen, da wird gar schon bei der Diskussion einer Argumentation gefolgt, die bei der Flüchtlingsaufnahme bereits verfolgt wurde.
Wir wissen doch nicht wer da herkommt. Einem wirklich der Demokratie verbundenen
Menschen muss sich dabei wohl der Magen umdrehen.
Auch bei der Flüchtlingsdebatte wurden Ängste beschrieben, die sich alle nicht bewahrheiteten.
Es kamen sehr nette integrationswillige Familien die gerne in der Mitte der Bevölkerung
aufgenommen wurden und wenig Feindseligkeiten ausgesetzt wurden. Sie selbst bemühten
sich nach allen Möglichkeiten im Gemeindeleben, Kindergarten, Kirche usw. einzubringen und
vermittelten ein ganz anderes Bild das, welche ursprünglich als Angstszenario aufgebaut
wurde.
Fiel da nicht auch eine Aussage, bitte laßt mir doch die Zeit mich noch rechtzeitig in Sicherheit
zu bringen?? All dieses bewahrheitete sich nicht und so ist auch die Diskussion für und gegen die
Chalets vollends entbrannt.
Demonstranten befürchten den Niedergang und die Zersiedlung der Gemeinde.
Ja auch ihre Argumente müssen gehört und abgewogen werden, auch die umwelttechnischen
Argumente ein gehöriges Gewicht haben. Wieso wirkt man dann nicht sofort darauf ein, dass es ein
Vorzeigemodell wird? Ein energieautarkes, ein Musterbeispiel an Ökologie ist? Brauchwasseraufbereitung ebenso wie Strom und Heizung, E-Tanksäulen für die Gäste, Autos der Zukunft usw. Marktschellenberg könnte ein Muster für sanften ökologischen Luxustourismus
werden und so ein absoluter Vorreiter der Region werden.
Marktschellenberg würde gerade mit dem Segment der hochwertigen Touristen auch an den
verschiedenen Festspiel-Events Salzburgs konzipieren, an dem auch weitere Tourismusbetriebe vor Ort konzipieren können.
Das eine schließt das andere nicht aus und so wird es spannend wie die Diskussion zu der
Thematik weiter geht.
Marktschellenberg steht vor dem Wandel, vor einem Neubeginn der nun endlich nicht mehr
verschlafen werden darf. Auch in der Verantwortung der nachfolgenden Generation gegenüber.
Denn Marktschellenberg hat viele Goldschätze zu bieten, die nur gehoben werden dürfen müssen
Eine Reportage und ein Kommentar der AKTIVNEWS Redaktion.
Bericht: AKTIVNEWS_DE_01_001
Fotos: AKTIVNEWS_DE_01_001